Kritische Auseinandersetzung mit dem Hobby „Warhammer“

In einem Forum zu Tabletop-Spielen wird zur Zeit ein Thema mit dem Titel „Schämt ihr euch für Warhammer und wie geht ihr damit um“ diskutiert. Die Diskussion hat mich direkt angesprochen, weil ich nun wahrlich nicht zu der angestammten Zielgruppe dieses Spiels gehöre. Meinen Beitrag dazu möchte ich hier zitieren:

Zitat Anfang<– “ … Ich persönlich habe mit meinem Hobby kein Problem, zumal ich noch andere Interessen pflege. Wenn ich aber mit meinen 52 Jahren in einen GW-Laden gehe oder sonstwo auf eine Gruppe treffe, die gerade zockt, gelte ich da eher als der Onkel, der für seinen Neffen ein paar Figuren kauft. Auf die Idee, das es auch ältere Spieler (oder besser Hobbyisten) geben könnte, kommen in der Regel die jüngeren Spieler überhaupt nicht. Also steckt das Problem im Hobby selbst und weniger im Umfeld. Meine Frau und auch meine Freunde sagen zwar, das das alles nicht ihr Ding wäre, respektieren aber meine Aktivitäten. Ich musste allerdings glaubhaft machen, das ich sozial nicht vereinsame und zum Nerd werde….

…Und es ist schon so, das die Akzeptanz mit einer sachlichen Auseinandersetzung mit der Vielschichtigkeit des Hobbys automatisch kommt. Man darf es eben nicht zur Religion machen und das auch so vermitteln. Nur, warum muss ich das? Wieso muss ich mich rechtfertigen, einem Hobby nachzugehen, das offensichtlich nur von durchgeknallten Kids, Metalfans und Nerds ausgeübt wird?

Weil es für eine Gesellschaft immer einfacher ist, sich einem Thema mit Vorurteilen zu nähern als mit einer fundierten eigenen Meinung. Die zu erwerben kostet nämlich Zeit, Toleranz und wahres Interesse am Mitmenschen. Und genau das ist vielen Menschen schlicht zu anstrengend. Da ist die Vorverurteilung ala Komasaufen (alle-Jugendlichen-kennen-keine-Grenzen-und-saufen-sich-zu-Tode) vieeeeeel einfacher.

… Aber mal unter uns Würfelschubsern, manchmal aber hab ich schon das Gefühl, einen Alibi-Mitspieler in den 20igern auf eine Messe etc. mitnehmen zu müssen. Bin ich vielleicht doch nicht so souverän, wie ich es sein sollte? Wie auch immer, ich freue mich auf jedes neue Spiel, über jede angemalte Figur, jede verstandene Sonderregel und jedes neue Armeebuch.

In diesem Sinne…“ –>Zitat Ende

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