Kurzgeschichte: „Ungâtars Verhängnis“, Warhammer Fantasy

Die folgende Geschichte lief im gerade abgelaufenen Kurzgeschichten-Wettbewerb im Warhammer-Board. Ich habe sie auf der Basis der dort formulierten Kritiken und Anregungen überarbeitet und stelle hier nun Version 2 vor. Ich möchte mich auf diesem Wege noch einmal ausdrücklich für die konstruktive Kritik bedanken.

Dies meine erste Kurzgeschichte aus dem Warhammer-Fantasy-Universum. Sie schildert eine Episode im Leben eines Dunkelelfs, der als Hochgeborener Fürstensohn etwas vom rechten Weg abgekommen ist und versucht, seiner Bestimmung zu entkommen. Viel Spaß beim Lesen.

                                           

Ungâtars Verhängnis

Wie so oft schlenderte Ungâtar gelangweilt durch die Gänge von Naggor, seiner Heimatarche. Trotz des Ewigen Eises waren die Temperaturen erträglich und er sehnte sich einfach nach Zerstreuung. Aus elfischer Sicht gab es nichts Wichtiges zu tun: Alle Haussklaven hatte er mit möglichst erniedrigenden Arbeiten betraut und natürlich für den Fall der Nichterledigung mit den widerwärtigsten Bestrafungen bedroht. Seine Truppen schliefen ihren Rausch aus, wie so oft in Friedenszeiten.

Als Hochgeborener eines bedeutenden Druchii-Fürsten entsprach Ungâtar nicht ganz dem Idealbild eines Dunkelelfs. Trotz des Ewigen Hasses auf alle anderen, in Druchii-Augen minderwertigen Völker der Alten Welt neigte schon sein Vater dazu, übergroßes Interesse an Gestalt und Wesensart der Vertreter fremder Rassen zu entwickeln. Und obwohl es schier unmöglich schien, jemals so etwas wie eine Verbindung zwischen Druchii und anderen Völkern zu schaffen, die über das Herr-Sklave-Verhältnis hinaus ginge hatte sein Vater seine fleischlichen Gelüste mit Sklavinnen jeglicher Völker gestillt. Woraus auch immer die Fähigkeit entsprang, das Aussehen und die Gestalt dieser ausschließlich weiblichen Rassenexemplare anders als abgrundtief hässlich zu empfinden – Ungâtars Vater hatte sie. Und er, Ungâtar, als direkter Nachkomme hatte sie auch.

Es war Tradition in ganz Naggaroth, nach einem gewonnenen Gemetzel die Beute unter den Männern aufzuteilen. Dass sein eigener Anteil „geringfügig“ höher ausfiel als der anderer Adliger, nun ja, er grinste elfisch verschlagen und dachte so bei sich „was interessiert mich der Reichtum oder die Armut meiner Untergebenen, solange sie nur tun, was ich von ihnen verlange“. Viel verlockender als die gewonnene Beute war jedoch das Geld, das er für die Verkäufe der versklavten Verlierer erhielt. Von diesem „Extraverdienst“ wusste natürlich nur der innere Kreis seiner Führungsmannschaft. So mancher Feind blieb nur deshalb am Leben, weil er auf dem Sklavenmarkt einen guten Preis erzielte.
Einige weibliche Sklaven behielt Ungâtar allerdings, und so hatte sein Harem nach der letzten Schlacht wieder einmal Zuwachs bekommen. Das war schon lange her und ein altbekanntes Hungergefühl überkam ihn, Hunger nach jungem, unverbrauchtem Fleisch.  Diese letzte Schlacht war eigentlich keine Ruhmestat gewesen, denn den Kampf hatten Bretonen und Untote gegeneinander ausgefochten. Ungâtar und seine Truppen waren zufällig während eines Beutezuges in der Nähe gewesen. Was die Kontrahenten sich nicht gegenseitig angetan hatten, erledigten dann Ungâtars Leute. Das einzige, was die Druchii am Leben ließen, waren die Beutesklaven der Untoten; auf Seiten der Bretonen war kein Mann am Leben geblieben. Es war also nichts anderes als eine Art Leichenfledderei von Seiten der Druchii gewesen, was wieder einmal die Andersartigkeit Ungâtars unterstrich. Seit dieser Schlacht hatte Ungâtar jedoch stets das Gefühl, mit dieser Form der Bereicherung etwas verhängnisvolles getan zu haben.

Es war nicht anders zu erwarten gewesen, dass in seinem Harem auch einige weiblichen Exemplare aus diesem Beutezug zu seiner Belustigung vertreten waren. Die vererbte Vielfältigkeit in Geschmacksfragen hatte Ungâtar schon oft einige Gespielinnen verschafft, die eben nicht dem elfischen Schönheitsideal entsprachen. Wenn ihn diese nicht mehr reizten, gingen sie wie alle anderen Beutesklaven auf den Sklavenmarkt oder verschwanden einfach. Kein Hahn krähte nach ihnen. Das würde auch hier so sein.

Noch war sein Drang beherrschbar, aber aus seiner Erfahrung wusste er, das sich seine Triebe nur mühsam über einen längeren Zeitraum bändigen ließen. ‚Also,’ dachte er, ‚dem Elf kann geholfen werden’! Wieder stahl sich ein breites, diesmal aber eher lüsternes Grinsen auf sein aristokratisches, blasses Antlitz. ‚Ich sollte mal bei den Damen vorbeischauen, es wird Zeit für etwas Abwechslung’. Seine Langeweile verflog schlagartig und mit zügigen Schritten strebte er in Richtung Druchii-Feste.

Die Feste war ein abgeschlossener Bereich auf der Schwarzen Arche, zu dem nur die Söhne der Adelshäuser Zutritt hatten. Auf dem Weg fiel ihm gar nicht auf, dass die Atmosphäre irgendwie anders war als sonst. Der Himmel, sonst überwiegend strahlend blau, hatte einen grauen Farbton mit dunklen Flecken bekommen.  Die Magier nannten diese Himmelserscheinung „Vorboten der Dämmerung“, aber es war mitten am Tag und noch viel zu früh für einsetzende Dunkelheit. Aber von alldem bekam Ungâtar nichts mit. Die Vorfreude hatte ihn völlig in Besitz genommen und blind für Himmelszeichen gemacht.

Er kam zum Eingang zur Feste und fand die beiden Gardisten, die den Zugang bewachten, schlafend vor. Wütend trat er dem einen der beiden zwischen die Beine und zuckte vor Schmerz zusammen. Er hatte schlicht vergessen, dass die Gardisten eine schwere, bodenlange Rüstung trugen und hatte sich heftig den Fuß am Kettenmantel der Wache geprellt. Blind vor Wut brüllte er die Wachen an ‚Nichtsnutziges Pack, nennt ihr das vielleicht Wache? Ich werde dafür sorgen, dass ihr degradiert werdet. Ihr werdet ab morgen meinen Abtritt säubern!’

Es kam keine Reaktion.

Das war merkwürdig. Normalerweise hätten die schlampigen Wachen protestiert, lamentiert  oder Ausreden gesucht. Nichts. Rein gar nichts. Ungâtar stutzte. Hier stimmte etwas nicht. Er ließ die Wachen dort wo sie waren einfach liegen und hastete humpelnd in den Vorraum der Feste. Auch hier fand er nur schlafende Elfen vor. Ohne Zeit zu verlieren, rannte er in den Prunksaal, von dort in die Wachstube, die Waffenkammer, die Küche, den Gesindebereich – überall dasselbe!
Nur schlafende, wie bewusstlos wirkende Elfen! Dann rannte er in seinen Harem, in die Kemenate und… fand den ebenfalls bewusstlosen Eunuchen sowie einige seiner Gespielinnen vor.
Plötzlich meinte er in den Augenwinkeln für einen Moment einen Schatten zu sehen. Als er den Kopf wendete, entdeckte er aber nichts. ‚Ich werde schon ganz irre, jetzt sehe ich schon Gespenster’ dachte er bei sich und wusste nicht, wie recht er damit haben sollte. Er ging von Frau zu Frau, vorsichtig nun und mit gezückter Handwaffe, seinem wunderschönen Opferdolch mit gezackter Klinge. Da! Eine Bewegung, ganz hinten in der Ecke, an einem der Haremsfenster. Er trat näher und fand dort seine derzeitige Lieblingsgespielin vor, eine in ihrem Reich als wunderschön geltende, blonde Bretonenprinzessin. Sie blickte ihn teilnahmslos mit einem völlig entrückten Blick an.

Ungâtar erschrak. Ihre einst so zart gebräunte Haut war fahl und blass, wie durchscheinend. Und da bemerkte er es: An ihrem Hals fand er eine kleine Wunde, aus der etwas Blut sickerte. Nein, eigentlich waren es zwei ganz feine, runde Wunden, nebeneinander mit etwa 6 cm Abstand zueinander. Er schaute näher hin und zuckte zurück. Seine sonst so stolze, arrogante Fassade bekam Risse. Sein Gedächtnis hatte eine Erinnerung hervorgeholt, einen Hauch nur, einen Hauch einer Geschichte, die ihm als kleinem Elfenbengel erzählt wurde. Eine Geschichte von immerwährend lebenden Wesen, deren Alter die selbst sehr hohe Lebenserwartung von Elfen wie einen Wimpernschlag der Zeit erschienen ließ. Und da dämmerte es ihm: Er hatte so etwas schon öfter gesehen, und zwar im Harem seines Vaters und zuletzt auf dem Schlachtfeld. Nun konnte er sich die seinerzeitige Aufregung erklären.

Untote!  Untote hatten die Feste in Naggor überfallen und alle in einen magischen Schlaf sinken lassen. Offensichtlich hatte man ihm sein Eingreifen in die Schlacht gegen die Bretonen übel genommen und wollte entweder Rache üben oder die erbeuteten Sklavinnen zurückerobern. Wenn er diejenigen finden wollte, die gebissen und deren Blut getrunken worden war, brauchte er nur nach den nicht schlafenden Elfen und Menschen zu suchen. Man konnte sicher sein, dass diese Gebissenen über kurz oder lang das Werk der Vampire vollenden würden und über den Rest der Bewohner Naggaroths herfallen würden.
‚Es müssen wohl nur wenige gewesen sein, sonst wären alle schon infiziert’, dachte sich Ungâtar. So stellten also die Untoten die Versorgung ihrer Höllenbrut sicher – sie ließen einfach ein paar Gesunde zurück und die Brut würde dann ihr Mahl selbst anrichten. Raffinierte Teufelei! Das erklärte auch den Überfall – die Nahrungsvorräte der Untoten gingen zur Neige und Ungâtar hatte sich ihrer Reserven bedient!

Rache ging auch ihm durch den Kopf und eiligst suchte er gezielt nach schlafenden Elfen, speziell nach einem Magiekundigen, der die noch Gesunden mit einem Trank oder ähnlichem hoffentlich aufwecken könnte. Und richtig, im Rumpf der Arche war eine kleine Eremitage eingerichtet, gedacht nur für den Erzmagier der Arche. Und dort fand er Melanzane, „seinen“ Magier. Mit dessen Hilfe weckte er alle schlafenden Elfen auf und konnte aus ihnen bald ein stattliches Kontingent an Truppen ausheben.

Schnell wurde klar, dass er, um die Vampire zu finden nur der Spur ihrer Verwüstung an elfischem und menschlichem Leben zu folgen brauchte. Aber vorher hatte er noch etwas zu erledigen.

Nicht ohne Bedauern ging er kurz vor dem Aufbruch seiner Truppen zurück in seinen Harem und zu seiner bretonischen Gespielin. Sie blickte ihn an, ohne Regung in ihrem einst so schönen Gesicht und wollte sich wie immer entkleiden, um das uralte Liebesritual mit ihrem Herrn und Meister Ungâtar zu beginnen doch er kam ihr zuvor. Mit einem brutalen Griff in ihre blonde Haarpracht zwang er ihren Kopf in den Nacken und durchtrennte mit einem einzigen schnellen Schnitt seines Opferdolches ihre Kehle. Ein gurgelnder, erstickter Schrei entrang sich ihrem Mund, der voller Blut war. Sie fiel zu Boden, starb aber nicht wie erhofft, sondern kroch grinsend auf ihn zu. Er begriff, das er ihr so kein Ende bereiten konnte. Er versetzte der Prinzessin einen heftigen Tritt in das blutverschmierte Gesicht, sie fiel auf den Rücken, bewegte sich aber noch. Ungâtar griff nach dem herumliegenden Schächter des Eunuchen, umklammerte den Schaft mit beiden Händen und versetzte ihr einen tödlichen Stoß mitten ins Herz. Dann war es vorbei.

Danach lehnte er sich erschöpft an einen der Stützbalken des Oberdecks und dachte eine kurze Sekunde lang daran, was wohl ihr Vater, Herzog Maurice Pomme de Chevaux, machen würde, wenn er dies erführe. Er wähnte nämlich seine Tochter, einem zu Lebzeiten verzogenen und rebellischen Menschenkind, auf der Flucht mit ihrem Geliebten. Sie hatte sich vor der Schlacht zusammen mit ihm vom Tross der Bretonen abgesetzt. Der Geliebte war längst tot, ein kleines Opfer, sozusagen als Zugabe zur Befriedigung der Mord- und Herrschlust Ungâtars. Pah, vergessen.

Die anschließende Verfolgung stellte sich als schwierig heraus. Immer wieder fielen einzelne Kämpfer seiner Truppe den hinterhältigen Angriffen von Nachtmahren, Gespenstern und Zombies zum Opfer. Die Moral der Truppe sank und Ungâtar wusste, das es sehr, sehr bald zu einer entscheidenden Schlacht kommen musste, um seine Mannen bei der Stange zu halten. Der Rachedurst der Untoten würde nicht eher gestillt sein, bis alle Druchii getötet oder als Nahrungsreserve versklavt wären. Und Ungâtar ahnte, das die noch fliehenden Truppen ein weit bedeutenderes Ziel hatten, als nur vor ihm und seinen Leuten davon zu laufen. Er spürte mit allen Sinnen, das er auf einen Hinterhalt zusteuerte.

Und dann, in der vierten Nacht nach dem Überfall, erreichte der Dunkelelf einen Landstrich, in dem kein Vogel flog, kein Fluss plätscherte, kein Wind wehte und alles in allem, Totenstille herrschte. Da wusste er, dass er am Ziel angekommen war. Er würde sich diesmal ehrenhaft dem Gegner stellen und hoffentlich einen vernichtenden Sieg erringen. Nur damit wäre die Schmach getilgt, auf den Schlachtfeldern anderer Kämpfer nach Beute gesucht zu haben, statt sie sich selbst erkämpft zu haben. Sein Verhängnis wäre abgewendet.

Doch das ist eine andere Geschichte.

 

Foto: © 2010 Hans-Dieter Kujath, Kamera: Medion MD6000, Bildbearbeitung: Zoner Photo Studio 13

Mortheim-Spielbericht „Die Middenheimer“ Teil 2

„Vorwort des Autors: Mit diesem Spielbericht versuche ich erstmalig eine Spielzug-Dokumentation des Battle Chronicler gemischt mit Szenenfotos der jeweiligen Spielsituationen. Wenn es vielleicht noch etwas holperig ist, beim nächsten Mal wird es besser!“

Prolog

Gerolds früher Tod hinterließ ein ungutes Gefühl bei der „Wilden 14“. Es schien so, als sei gegen die Untoten kein Kraut gewachsen. Aber dennoch, nach einer motivierenden Ansprache von Torkred, neuer Ausrüstung und mit einem weiteren Schnitter zog die Bande wenige Tage später wieder los, um sich erneut ihrem Erzfeind zu stellen.

Im Lazarett waren zwar die Wunden der Kämpfer einigermaßen versorgt worden und schienen auch kein großes Hindernis in den folgenden Kämpfen zu sein, jedoch Zweifel an der Besiegbarkeit hatten so einige Nachwirkungen auf die Kampfmoral.  Und so begann das Abschlachten erneut.

Das Zweite Aufeinandertreffen – Durchbruch!!!!

Gerüchte besagten, die Horde der Untoten hätte sich im südöstlichen Teil Mortheims versammelt. Eine besondere Strategie war dabei nicht erkennbar, außer das Torkred sich am entgegengesetzten Ende der Stadt aufhielt. Wer auch immer die Stadt nun durchqueren wollte, mußte sich durch alle engen Gassen zwängen und würde die Verbindungsbrücke zwischen Tempelbezirk und Siedlung überqueren müssen. Ein perfektes Nadelöhr und es gab keinen besseren Platz für einen Hinterhalt. Nun, die Stadt hat natürlich ihre Tücken und so überlegte Torkred lange, wie er seine Mannen wohl am besten postieren sollte.

Torkred entschied sich für die Variante „Nadelkissen“ und postierte seine beiden Schützen in den Ruinen links und rechts des Pfades. Der Rest seiner Truppe verteilte sich in der Großen Ratshalle, an der Brücke und in der Remise beim „Green Lizard“.

Mortis entschied sich für gar nichts. In einem Anfall von Tobsucht entließ er einen Ghoul und nahm stattdessen einen Todeswolf  in sein Gefolge auf. Seine toten Bauern lungerten knurrend und murrend am Friedhof  herum, nur Zordrak, der Nekromant, bereitete sich auf eine schnelle Durchquerung vor. Er hatte sich von der letzten Beute ein Pferd (ziemlich untot tot) geleistet und war damit der schnellste Nekromant seit Heinrich Kemmlers Zeiten.

Die Stadtkarte am Tag des Durchbruchs
Die Aufstellung der Gegner - oben die Untoten

Und schon ging es los. Mortis reagierte schneller, als Torkred erwartet hatte und schickte als erstes seinen Nekromanten los. In dem Wissen, in die Falle der Schütz’n zu geraten bewegte der sich vor bis zum Mauerrest auf halbem Weg zur Brücke. Der Todeswolf lief  hinter ihm her, soweit er konnte und blieb mit einigem Abstand bei der 2-stöckigen Ruine stehen. Die Zombies und Ghoule drückten sich beim Sigmartempel herum und wollten offenbar die östliche Furt durchwaten, um Torkred in Flanke fallen zu können. Ein Zombie hatte sich von seinen Spießgesellen fort geschlichen  und versuchte nun, die Ruine westlich zu umgehen. Schlitzer schlich sich an den Schütz’n im Turm der Bestrafung an und eröffnete auch gleich den Reigen mit einem gezielten Schuß seines Bogens. Der Schütze sah Schlitzer kommen, duckte sich und der Pfeil landete im Fluß.

Der Nekromant mit Todeswolf an der Hausruine

Jack und Einauge versuchten dasselbe auf der anderen Seite, aber auch hier wurden sie rechtzeitig entdeckt und ihre Pfeile gingen fehl. Mortis indes hielt sich vornehm zurück und ging an der Ruine neben dem Sigmartempel in Stellung.

Torkred sah sich das ganze aus der Ferne an, schüttelte den Kopf angesichts der untoten Übermacht und trieb seine Schnitter an, Richtung Brücke vorzustoßen. Er selbst verließ die Remise und machte sich auf, um am „Green Lizard“ hinter einem Mauervorsprung in Deckung zu gehen. Um den Zombies an der östlichen Furt den Weg abzuschneiden, schickte er einen Krieger und einen Schnitter an der Großen Ratshalle und der Hausruine vorbei. Die beiden Schütz’n nahmen den Nekromanten unter Beschuß, aber die Strategie „Nadelkissen“ ging nicht auf.  Beide Pfeile trafen zwar, aber sein Pferd bewahrte ihn vor Schaden, die Pfeile fetzten lediglich durch die Mähne seines Pferdes.

In Runde 2 drängten alle Untoten weiter in die zuvor eingeschlagene Richtung. Der Nekromant stoppte kurz vor der Brücke und wich nach Osten an den Flusslauf aus. Der Wolf hechelte ihm hinterdrein und stoppte auch vor der Brücke, aber für ein Ausweichen in Deckung fehlte ihm einfach die Kraft. Schlitzer  kroch dichter an den Schütz’n im Obergeschoß des Turms heran, und als er dran war zu schießen, hatte er Erfolg. Betäubt ging der Armbrustschütze zu Boden; zum Glück konnten ihn Einauge und Jack nicht erreichen, denn er lag nun hinter der massiven Mauer der Wehrbrüstung am Boden in Deckung. Sonst wäre es sein Ende gewesen. Die beiden Buckligen zielten daher auf den zweiten Schütz’n in der Hausruine und auch hier hatten sie Glück, einer ihrer Pfeile traf nicht nur, sondern verwundete den Middenheimer und schaltete ihn nach einem kritischen Treffer aus. Damit war Torkreds „Nadelkissen“-Taktik endgültig gescheitert.

Torkred und seine Schnitter sowie Rouwen, sein getreuer Champion, hatten die Brücke erreicht und besetzten sie. Der Schütze im Turm erwachte und drehte sich auf den Rücken, blinzelte in die verhangene, untergehende Sonne und versuchte zu neuen Kräften zu kommen. Die Abfangtruppe hatte die Furt erreicht und stand sich nun Aug in Aug mit dem Zombie- und Ghoultrupp gegenüber.

Abwartend standen sie nun da, keiner wollte den nächsten Schritt tun, doch wieder war es Mortis, der rücksichtslos  voran preschte. Er ließ den Turm hinter sich und wechselte seine Richtung. Nun zog er gen Brücke, dahin, wo er schon von Torkred, 2 Schnittern und Rouwen erwartet wurde. Sein Todeswolf konnte bis zur Rampe der Brücke vordringen, indem er einfach die Barrikade übersprang. Zordrak der Nekromant ritt am Ufer des Flusses entlang Richtung östliche Furt, um den Zombietrupp zu unterstützen, der jetzt auf der kleinen Insel mitten im Fluß angekommen war. Einauge und der Zombie konnten nun, da der Schütze in der Hausruine ausgeschaltet war, wieder sprinten und taten dies auch, und zwar weiter Richtung westliche Furt.

Schlitzer erklomm die Treppen zum Turm und attackierte den noch am Boden liegenden Schütz’n. Jack zog weiter Richtung Brücke, war aber noch zu weit entfernt für einen Nahkampf, ließ dafür einen Pfeil von der Sehne surren, um Rouwen zu treffen. Dies mißlang und auch dieser Pfeil landete stattdessen im Fluß. Der Schütze im Turm jedoch hatte keine Chance, noch bevor er sich aufrappeln konnte, wurde er von Schlitzers Schwert durchbohrt und ausgeschaltet.

Lage am Ende der 3. Runde

Torkred tobte! Beide Schütz’n ausgeschaltet, was für ein Verlust!

Rouwen und ein Schnitter hatten das andere Brückenende erreicht und sahen sich jetzt in Angriffsreichweite des Todeswolfes, Jacks und Mortis‘. Im Osten attackierte der Wyndkeulen-Krieger einen Zombie in der Mitte des Flusses, erzielte mit seiner Keule einen kritischen Treffer und schaltete den Zombie aus. Der Schnitter hinter ihm nutzte die Gunst der Stunde und attackierte einen weiteren Zombie, doch der wusste sich zu wehren und blockte den Angriff ab. Dorian im Westen eilte, so schnell es eben ging, Richtung westliche Furt, aber Geröll, Gebäudetrümmer und Krater behinderten seine Bewegung und er kam nur langsam vorwärts.

Am Ende dieser Runde waren 1 Zombie und ein Schütze ausgeschaltet.

Das Scharmützel an der Brücke! Multipler Nahkampf!

Runde 4 begann mit Angriffen. Mortis erreichte Rouwen und attackierte ihn. Die beiden Schnitter attackierten Mortis. Der Todeswolf attackiert Rouwen in der Flanke. Torkred attackiert Mortis. Im Osten attackiert der Zombie den Wyndkeulen-Krieger, der nach seinem Erfolg zurück zu seinem Anführer wollte. Der Schnitter attackierte einen weiteren  Zombie. Im Westen eilte Dorian weiter auf die Furt zu, aber die Untoten waren vor ihm da. Einauge legte seinen Pfeil auf die Sehne und zog ab. Völlig unvorbereitet ging Dorian betäubt zu Boden. Jack an der Barrikade legte nach und erwischte Dorian. Das war dessen Ende.

Am Ende der Runde befand sich Mortis im Nahkampf mit Torkred, Rouwen und 2 Schnittern. Und das Unmögliche geschah! Nacheinander gingen Rouwen und 2 Schnitter betäubt zu Boden. Mortis dagegen blieb unverletzt dank Parierens und der Fähigkeit des Wegduckens.Torkred erkannte den Ernst der Lage. Im Osten fiel der Schnitter, der Wyndkeulen-Krieger ging betäubt zu Boden, nieder gestreckt vom Zombie. Jetzt hatte Torkred insgesamt 6, in der nächsten Runde 7 Mitstreiter verloren und er tat das einzig Richtige: Er zog sich zurück. Sein Glück blieb ihm zumindest hier hold und schwer verletzt schleppte sich seine Bande vom Schauplatz des Gemetzels. Aber er hatte noch nicht genug, und kam es einige Tage später zu einem weiteren Zusammenstoß der haßerfüllten Gegner. Diesmal würde sich Torkred von Ulricsmund nicht dem offenen Kampf stellen, sondern die Gebäude durchsuchen, um Morrsstein zu sammeln und mit dem Erlös aus dem Verkauf der Splitter seine Bande aufzustocken.

In Teil 3 der Kampagne geht es im Szenario „Schatzsuche“ weiter.

„Schlachtpläne: erstellt mit Battle Chronicler Vers. 1.2.3.0, Fotos: Medion MD 6000 Digitalkamera, Kunst- und Blitzlicht. Bildbearbeitung : Zoner Photo Studio Vers. 12, Photoshop 5.0 LE, Microsoft Image Composer 1.5.  Tabellendesign: HTML-Source Frontpage 4.0, Self-HTML e.V.. Bildrechte:  Hans-Dieter Kujath, Verwendung nur in nicht-kommerziellem Zusammenhang unter Nennung des Urhebers.“

Gesammelte Neuheiten und Gerüchte

Neuheiten:

Nachdem im Mai die Gruftkönige (Khemri) vom Games Workshop endlich ihr neues Armeebuch und neue Einheiten bekommen haben, ging es im Juni flott weiter. Mit viel Ankündigungsgetrommel hat GW dann Anfang Juni eine neue Miniaturenlinie herausgebracht. Sie trägt den Namen „Citadel Finecast“

Das Logo der neuen Miniaturenlinie

und markiert nichts geringeres als GW’s Abschied von Metallfiguren. In der ersten Welle der neuen Miniaturen wurden ca. 70 Einzelminis aus allen Spielsystemen (Fantasy, 40K und HdR) von Metall auf Resin umgestellt. Wobei es sich hier nicht um neue Miniaturen handelt, sondern nur um ein neues Ausgangsmaterial. Resin ist eine Kunstharzverbindung, die flexibler als Metall ist, mehr Detailtreue zuläßt und leichter ist. Aber, wo Licht ist, ist eben auch Schatten: Die neuen Minis sind sehr viel empfindlicher als Metallminis, was in der Praxis bedeutet daß Waffenarme und Standarten etc. schnell abbrechen, Kunstharz hitzeempfindlich reagiert. Dazu kommt, das GW Finecast mit einer satten Preiserhöhung auf den Markt geworfen hat. So kostet der Bretonenkönig Louen Leoncouer nun satte 39,00 € statt bisher 35,00. Einige wenige Minis sind aber auch preiswerter geworden, z.B. kosten 3 Baumschrate der Waldelfen statt bisher 52,50 € nun im Dreierpack 39,00 €.

Die Resonanz ist geteilt; nicht wenige Käufer mußten bei den in der ersten Welle verkauften Figuren Gussfehler, Lufteinschlüsse und überflüssige Grate feststellen. Vielleicht hätte GW noch etwas warten sollen und der sehr geduldigen Spielergemeinschaft einwandfreie Produkte anbieten sollen anstatt mit qualitativ schlechten (oder zumindest ungeprüften) Minis zu versorgen.

Meine persönlichen Erfahrungen mit Resin sind ebenfalls gemischt, hohe Detailtreue, geringes Gewicht und besser haftende Farben auf der einen Seite, abgebrochene Arme, Hörner und ähnliches auf der anderen. Mehr dazu in meiner Produktvorstellung „Banelords“ von Maelstrom.

Dieses Wochenende wurde nun mit „Sturm der Magie“ eine Erweiterung zur 8.ten Edition von Warhammer Fantasy vorgestellt. Ab sofort laufen die Vorbestellungen, das offizielle Erscheinungsdatum ist der 9. Juli. Neue Monster, neue Regeln, entfesselte Magie, viel Geld, das sind die Schlagworte dieser Erweiterung. Es ist in den einschlägigen Foren bereits ausgiebig über diese Erweiterung diskutiert worden, darum gehe ich hier nicht weiter darauf ein. Nur soviel: Es sind wirklich sehr schöne Miniaturen und Geländestücke herausgekommen, die man auch ohne den „Sturm der Magie“ sehr gut in seine Sammlung bzw. in sein Spiel einbauen kann. Das Regelwerk kommt als Hardcover mit 152 vollfarbigen Seiten für 39,00 € daher, das Zubehör (Magiekarten, Schablonen etc. ) kostet nochmal dasselbe. Die neuen Minis, Monster (dabei auch eine Chimäre, Manticore und ein Cockatrice (Basilisk)) sowie Geländestücke  liegen bei 11,50 bis  52,00 €.

Gerüchte:

Die Gerüchte um ein Release der Oger haben sich verdichtet. Halboffiziell wird nun vom „Oktoger“ gesprochen, d.h. die Oger werden im Oktober erwartet. Für die Bretonen wird das Frühjahr 2012 immer realistischer. Dazwischen liegen weitere Releases wie die „Dark Eldar“ (gerade erschienen), Necrons und die zweite Welle der Gruftkönige, der Tiermenschen-Monster und Sturm der Magie. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, das GW den Astronomican, den Vorschaubereich, auf seiner Website deaktiviert hat und es auch keine Vorankündigungen im Newsletter geben wird. Zu viele Gerüchte sind aus diesen Medien entstanden, es sickerte zuviel über neue Produkte durch und GW als Marktführer in Sachen Tabletop fürchtet den Konkurrenzdruck.

Bis zur nächsten Neuheitenwelle also……

Bretonia: Die Leibgarde des Königs

In meiner Bretonenarmee gibt es viele, individuell bemalte Ritter des Königs, die zu Regimentern zusammengefasst werden.
Das ist eine Möglichkeit, die unterschiedlichen Herzogtümer abzubilden. Jeder Ritter stammt aus einem bestimmten Herzogtum und verwendet dabei die Heraldik seines Lehens. So entstehen bunt zusammengewürfelte Regimenter mit vielfältiger Heraldik.

Es gibt eine zweite Möglichkeit, Regimenter aufzustellen, in dem man von der Annahme ausgeht, dass ein Herzog,  Baron oder Chevalier ein ganzes Regiment seiner eigenen Truppen mit einheitlicher Heraldik abstellt, um an der Seite des Königs in den Kampf zu ziehen. Zu vergleichen ist diese Form der Farbgebung in geschichtlichem Kontext mit den Rüstungen, Umhängen und Symbolen der Ritter des Deutschen Ordens oder der Tempelritter (Das berühmte Tatzenkreuz in rot auf weißem Grund, eine Abweichung davon ist auch als Malteserkreuz bekannt).

In der Warhammer-Welt zeigt das persönliche Wappen des Königs Louen Leoncoeur z.B. zeigt einen Löwen auf rot-blauem Hintergrund.

In meiner Auslegung nun hat ein längst verstorbener Herzog zu Lebzeiten ein festes Kontingent an Rittern (=Chevaliers) als Leibgarde des Königs abgestellt. Dieses Regiment wird seitdem stets erneuert und aufgefrischt und niemand vermag zu sagen wann genau diese Art des Treueschwurs erstmalig abgelegt wurde. Der Herzog hieß Maldred de Mousillion, sein Wappen trägt die Fleur-de-lys, die berühmte Lilie als Symbol für Reinheit und Unschuld. Auch wenn sein Herzogtum längst nicht mehr unschuldig und rein ist sondern eher entehrt und verhasst, so hat der Treueschwur immer noch Bestand.

Als Armeeprojekt entsteht jetzt ein Regiment von Rittern des Königs, jeder für sich individuell umgebuat auf der Basis der Grundbox und mit einheitlicher Heraldik. Spieltechnisch hat dieses Regiment keinen Sonderstatus, alle Profilwerte entsprechen den Vorgaben des Armeebuchs. Lediglich die Gestaltung spielt eine Sonderrolle. Inspiriert durch einen Zufallsfund im Internet habe ich vor knapp 8 Wochen mit dem Einheitenchampion, dem Verteidiger der Krone, begonnen. Dieser hat eine individuelle Pose, trägt ebensolche Waffen, reitet auf einem umgestalteten Schlachtroß und das Ganze auf einer aufwändig hergestellten Base. Hier nun die ersten Bilder:

Umgebauter Ritter des Königs
Champion der Leibgarde
Der Verteidiger der Krone im Halbprofil
Champion im Halbprofil
RdK Champion charging
Angriff!!

Tiermenschen auf dem Vormarsch

In den vergangenen Wochen habe ich mich intensiv mit meiner Tiermenschen-Armee auseinandergesetzt und ich wollte diesmal wirklich alles richtig machen. Richtig bedeutet für mich, eine wohlüberlegte Armeeliste zu erstellen und quasi im „Übungsmodus“ gegen verschiedene Gegner ausprobieren. Um nun nicht meine potentiellen Gegenspieler allzu neugierig zu machen, habe ich das Ganze sozusagen simuliert.

Richig heisst aber auch für mich, nur mit bemalten Miniaturen anzutreten und so war der zweite Schritt – nach einer getesteten Liste – diese Miniaturen auch zu bemalen.

Herausgekommen sind einige für meine Begriffe schöne Modelle (Ha, schön und Tiermenschen; irgendwas habe ich da wohl verwechselt….), von denen ich einige nun in meiner Tiermenschengalerie zeigen möchte.

Das für mich wichtigste Modell war der Grinderlake, eine bisher nicht beim Games Workshop als Modell erhältliche Miniatur.
Die wichtigsten Atribute bei diesem Modell sind

– die Größe, etwas entsprechend einem Riesen
– Flügel, das das Viech durch die Lüfte segeln kann
– Fühler und Tentakel
– Pranken zum Zuschlagen
– ein peitschenförmiger Schwanz
– eine Waldähnliche Base, da das Monster eigentlich im Wald oder Urwald sein Unwesen treibt.

Als Grundlage dienste mir ein alter Wyvern (oder auch Lindwurm) der Fa. Reaper, den ich umgebaut und dann tiermenschenmäßig bemalt habe. Aber seht selbst:

Grinderlake oder auch Jabberwocky
Zum Ginderlake (Jabberwocky) umgebauter Lindwurm (Wyvern)

.

.

.

..

.

.

.

..

.

.

.
.

.
.

.

.

..

Die übrigen Miniaturen findet Ihr in meiner Galerie. In Kürze werden dort auch weitere Einheiten erscheinen wie Chaosbrut, Centigore, Minotauren, Todes- und Sturmbulle (klassische Modelle), Ungors und Gors.