Hamburger Tactica 2015: Schlacht um die Normandie Teil 3

Wir waren fleißig in den vergangenen Wochen und haben unser Projekt vorangebracht. Dabei haben wir die ursprüngliche Plattenskizze in die „Realität“ umgesetzt. Auch wenn wir aus Platzgründen auf den ursprünglich angedachten Bahnhof verzichten mussten. An dessen Stelle ist nun ein Platz getreten, der unter anderem von einer Kommandantur begrenzt wird, deren Eroberung eines unserer Missionsziele werden wird.

Bevor ich auf die einzelnen Bauschritte eingehe, möchte ich noch einmal die Grundlagen für das Strategiespiel und unsere Szenarien in den Blickpunkt rücken:

Wer Interesse am Spiel hat, sich etwas ins Regelwerk eingelesen hat und in die Praxis gehen möchte, dem sei das Szenario „Tigerjagd“ ans Herz gelegt. Ihr findet die aktuellen Profilwerte nach Anmeldung im BO-Forum auf der Portalseite oder direkt im Downloadbereich unserer Community-Website., ebenso wie das Szenario.

Grundlage unserer Module sind Styrodurplatten im Maß 120 x 60 cm, Stärke 40mm. Die neue Platte haben wir in 2 Teile auf Maß 60x60cm geschnitten und, dem Grundaufbau der übrigen Module folgend, mit Plexiglasplatten in 2mm Stärke unterfüttert. Ursprünglich sind unter den alten Modulen 2mm starke Aluminiumplatten aus dem Flugzeugbau verbaut – auf weitere Platten haben wir leider keinen Zugriff mehr. Daher sind wir auf Plexiglas umgestiegen. Mit der Unterfütterung passen wir die neuen Module in der Höhe an die alten Module an und sorgen gleichzeitig für Schutz beim Transport, Auf- und Abbau.

Die zu verlegenden Strassenabschnitte bestehen aus Stewalin, das in Silikonformen gegossen und nach dem Aushärten bearbeitet werden kann.

Hier dazu ein paar Bilder aus der Baudoku der ersten Platte 2012.

Straße gießen 1
Stewalin wird in Silikonformen gegossen
Fertiges Straßenlement
Fertiges Straßenlement aus Stewalin

Die ausgehärteten und bearbeiteten (Kürzen, Teilen, Schleifen etc.) Abschnitte werden dann mit Holz oder Bastelleim (z.B. Ponal Express) auf der Platte verklebt, anschliessend mit Acrylfarbe bemalt, mit einem dunklen, leicht verdünnten Wash (ich verwende Agrax Earthshade von Citadel) überzogen und nach dem Trocknen gebürstet und „eingedreckt. Gut zu sehen hier der Übergang vom „alten“ Modul rechts zum neuen links:

Platte_upd1_3
Übergang Modul alt (rechts) zu Modul neu (links), verklebte Stewalin-Strassenabschnitte

Hier die erste Stellprobe mit wenigen, bereits gestalteten Elementen

Platte_upd1_1
Der rechte Abschnitt der beiden neuen Module
Platte_upd1_2
Der linke Abschnitt mit Platz und Kommandantur (ganz unten im Bild)

Unser zweites mögliches Missionsziel ist die „Dead Man’s Corner“. Wer sich für die Geschichte des Gebäudes und die Namensgebung interessiert, kann hier nachschlagen. Die Steinmauern sind, wie so vieles auf unserer Platte. noch nicht fertig und werden natürlich noch bearbeitet.

Dead Man's Corner - Zweites Missionsziel
Dead Man’s Corner – Zweites Missionsziel

Das Gebäude ist aus Resin und stammt von Jens Najewitz Modellbau .

Abschliessend für heute noch ein paar Impressionen fertiger und halbfertiger Szenen:

Als erstes ein wunderschönes Landhaus (No. 1) mit Anbau (Schuppen) von fantasy-gelaende-modelle, direkt am linken Ortseingang auf einem der „alten Module platziert. Die weiße Flüssigkeit im Graben ist übrigens Modellwasser von Busch , es härtet beim Trocknen transparent aus:

Landhaus aus Keramik
Landhaus aus Keramik

Der ursprüngliche Standort der Werkstatt auf der rechten Plattenseite wurde auf das neue, linke Modul verlegt, hier ist durch die Straßenführung ein idealer Platz entstanden. Das Gebäude ist ein Keramikbausatz von ehemals AMS
Miniaturen (den Hersteller gibt es meines Wissens nach leider nicht mehr), wurde bereits 2013 erstmalig auf unserer Platte verwendet und erscheint hier in ein neues Licht gerückt und erstmals ohne eigene Base:

Werkstatt aus Keramik - ursprünglich AMS-Miniaturen
Werkstatt aus Keramik – ursprünglich AMS-Miniaturen

Der rechte Ortseingang; verlegt wurden Stewalinstraßen, gegossen in PSG-Silikonformen , die Bürgersteige sind aus der neuen 3d-Strukturfolie von Noch , die Bürgersteige wurden mit Graukarton 1,5mm unterfüttert, um sie über das
Straßenniveau zu bringen. Das Fachwerkhaus stammt von Jens Najewitz, das Cafe wie schon erwähnt von fantasy-gelaende-modelle :

Cafe de Normandie und Fachwerkhaus
Cafe de Normandie und Fachwerkhaus

Gegenüber vom Cafe befindet sich dann die „Auberge Licorne“, die „Herberge zum Einhorn“, von Jens Najewitz, aufgerüscht mit Blütenbüscheln von Mininatur:

Auberge Licorne
Auberge Licorne

Und zu guter Letzt Landhaus No. 2 von fantasy-gelaende- modelle, ebenfalls aus Keramik, daneben wieder ein Fachwerkhaus (das noch nicht fertig ist) von Jens Najewitz

Landhaus und Fachwerkhaus rechte Strassenseite
Landhaus und Fachwerkhaus rechte Strassenseite

Hamburger Tactica 2015: Schlacht um die Normandie Teil 2

Kurz vor dem Jahreswechsel kommt hier nun ein Update zu unserem Projekt im Februar nächsten Jahres.

Wir haben bereits im Sommer diesen Jahres einen Bauplan erstellt, der die Umbauarbeiten an unserer bisherigen Präsentationsplatte aufzeigt. Zur Erinnerung: Bereits dieses Jahr sind wir mit der unveränderten Platte von 2013 vertreten gewesen, wir hatten statt eines Umbaus zusätzliche Szenarien entwickelt, um Interessenten den Einstieg zu erleichtern.

Aufbau_3
Die fertig aufgebaute Platte 2014

Unsere Planung sieht nun für 2015 vor, die vorderen beiden Brückensegmente auszutauschen und stattdessen eine kleinstädtische Umgebung zu gestalten. Das sieht dann lt. Plan so aus:

Platte_Skizze
Skizze des neuen Plattenaufbaus 2015

 

Bauernhof und Friedhof bleiben bestehen, wenn auch in veränderter Landschaft.

Die unteren Module werden neu gebaut und beinhalten als neue Gebäude

2 = Fachwerkhaus
4 = Landhaus
5 = Cafe de Normandie
6 + 8 = Stadthäuser
9 + 10 = Landhäuser
11 = „Dead Man’s Corner“
12 = Bahnhof

Die Plätze 3, 7 und 12ff sind noch nicht vergeben. Es warten als Gebäude noch zusätzlich Werkstatt, Schuppen, Boulangerie und weiter Stadthäuser aus dem Bestand.
Fachwerkhaus 2, Landhaus 4 und das Cafe sind fertig und werden im Januar bei der ersten Stellprobe den Kern der Anordnung bilden. Ob weitere Bauten ausser den genannten hinzukommen, entscheidet sich erst danach.

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Fachwerkhaus, Plannummer 2

Das Haus ist eines von vielen, die von der Firma Najewitz Modellbau stammen. Wir verwenden sowohl diese, im Laserverfahren gemasterten und in Resin gegossenen Gebäude wie auch Keramikbauten. Die Gebäude von Najewitz sind detailreich, sauber gegossen und leicht zu montieren. Wegen der klaren Strukturen lassen sich viele Kombinationen unter den Gebäuden bilden und sie eignen sich sowohl für statische Platten wie für modulare Konzepte wie das unsere.

Ein weiteres Gebäude aus der Linie „Normandie“ ist die „Auberge Licorne“

naj_auberge
Auberge Licorne von Jens Najewitz Modellbau

Zentrum unseren Plattenbaus ist das Cafe de Normandie. Es ist ein Keramikmodell aus der Werkstatt von Matthias Horn, fantasy-gelaende-modelle.de. Ein wie ich finde, wunderschönes Modell, das durch eine entsprechende Bemalung erst richtig zur Geltung kommt. Diese Bemalung hat unser Teammitglied Jürgen hervorragend ausgeführt.

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Cafe de Normandie, Matthias Horn, Plannummer 5
sam_landh_norm_1
Landhaus von Matthias Horn, Keramikmodell

Ich wünsche allen meinen Lesern einen guten Rutsch und einen glücklichen Start ins Neue Jahr!

Najewitz-Modellbau: Friedhof im Maßstab 1:72

Auf der Suche nach alternativen Herstellern von Tabletop-Gelände bin ich auf  die Website von Jens Najewitz (ehemals Lasermodellbau) gestoßen, der Gebäude und Zubehör  verschiedener Maßstäbe und Epochen in seinem Programm hat. Najewitz-Modellbau

In erster Linie bietet Jens Najewitz Bausätze aus Resin an, die mit dem Laser gemastert und geschnitten sind, so dass eine sehr hohe Präzision an den Modellen gegeben ist. Seine Modelle werden grundsätzlich unbemalt und unmontiert geliefert, die üblichen Nacharbeiten wie Schleifen, Kleben etc. sind bei diesem Werkstoff jedoch problemlos möglich.

Ich habe für unser Tactica-Projekt im Maßstab 1:72 einen Friedhof bei ihm erworben:

Friedhof in 1:72, Normandie 1944

Meine Erfahrungen mit dem Bausatz sind durchweg positiv, sowohl was die Qualität und den Detailreichtum angeht als auch den Preis von derzeit 21,00 € zzgl. 2,20 € Versand.

Baubericht:

Die Teile sind sauber geschnitten, aber wie bei feinen Resinteilen eigentlich immer, mit vielen Gussresten behaftet. Ich habe die überflüssigen Partien mit einem feinen Skalpellmesser gesäubert, hier muss sorgfältig und vorsichtig gearbeitet werden, da die feinen Teile,  speziell die Gittertore, leicht brechen können.

Tipp: Bei solchen feinen Gittern etc. kann man das ungesäuberte Bauteil mit Sekundenkleber auf eine Papierfläche kleben, nach dem Trocknen bearbeiten und ganz zum Schluß das Papier wieder bis auf eine hauchdünne Schicht herunterschleifen. Das stabilisiert das zerbrechliche Material.

Die Bauteile im Rohzustand

Die Mauersegmente bestehen jeweils aus 2 Platten (links/rechts) und mussten zusammengeklebt werden. Dabei entstanden Schattenfugen, die ich mit Green Stuff aufgefüllt habe.

Schattenfugen in Mauersegmenten

Nachdem die Teile alle gesäubert, die Mauersegmente verleimt, gespachtelt und geschliffen waren, habe ich sie mit grauer Farbe grundiert. Grau deshalb, weil die Mauerfugen mit hellgrauem Mörtel gefüllt sind. Das gibt dann später dem Gebäude und den Mauern ein realistischeres Aussehen.

Nach der Grundierung der Mauersegmente
Nach der Grundierung der Mauersegmente

In nächsten Schritt habe ich die Grundplatte (Base) vorbereitet. Das Maß liegt bei ca. 30 x 20 cm. Im Grunde ist es eine ebenerdige Gebäudebase. Als Material habe ich festen, ca. 1,5 mm starken, beidseitig kaschierten Wellkarton genommen, den ich von beiden Seiten mit verdünntem Bastelkleber versiegelt habe, um ein späteres Verziehen durch Feuchtigkeit (zum Beispiel beim Aufbringen des Grasstreus) zu verhindern. Die Kanten habe ich mit einem stumpfen Gegenstand (Zangengriff, Hammerstiel oder ähnlichem) plan gewalzt.

Friedhof mit Grundplatte
Friedhof mit Grundplatte

Hier wäre, bis auf die Grabsteine und das Finetuning, der Friedhof mit den Teilen des Lieferumfangs fertig.

Im Laufe unseres Projektes, auf der Tactica 2013 eine Geländeplatte für Behind Omaha zu präsentieren, stellten wir jedoch fest, dass der Friedhof  zu unbeschadet wirkt.  Deshalb habe ich die Standard-Mauersegmente gegen Segmente der Fa. AMS-Miniaturen ausgetauscht. Die Teile sind nicht aus Resin, sondern aus einem speziellen Hartgips gegossen. Sie passen optimal auf die Grundplatte und zum Baustil des Friedhofs. Ich habe lediglich die ursprünglichen Stützpfeiler für die Eisentore versendet und mit den Gipsmauern zusammengefügt. Holzleim ist hier durch seine verfüllenden Eigenschaften perfekt:

Die neuen Mauersegmente
Die neuen Mauersegmente

Der letzte Schritt  war die Anordnung der Grabsteine und Reliquien, quasi der Kalvarienberg des Friedhof, wie er in der Normandie und Bretagne an jeder Kirche zu finden ist. Ich hab die Wahl zwischen einer geordneten Reihenstruktur, wie wir es von unseren Friedhöfen gewohnt sind oder aber einer willkürlichen Anordnung. Ich entschied mich für letztere. Dabei setzte ich die Grabsteine in kleine Grabhügel aus mit Holzleim und Farbe gemischtem Vogelsand.

Dann habe ich alle Mauerteile mit verschiedenen Grau- und Brauntöten trockengebürstet. Das folgende Bild zeigt den fast fertigen Friedhof in einem kleinen Diorama.

Der fast fertige Friedhof
Der fast fertige Friedhof

Und hier als Diorama für einen 10er Trupp Infanterie mit Transportmöglichkeiten.

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10er Trupp Infanterie mit M3A1 Halftrack und GMC-Truck

Fazit: Schon das Grundmodell von Jens Najewitz ist ein ausgezeichneter Bausatz, mit viel Inhalt zum vernünftigen Preis. Durch die Ergänzung mit den Mauersegmenten wird der Friedhof zum zentralen Element einer mit Ruinen übersähten Dorfumgebung. Wie bei allen Gelände- und Gebäudebausätzen muß viel Zeit investiert werden um das gute Stück für den eigenen Bedarf auszugestalten. Das Ergebnis lohnt jedoch m.M.n. diesen Aufwand. Der Friedhof ist ein Blickfang auf jeder Geländeplatte und in den bisher gespielten Simulationen wurde das Gebäude fast immer zum strategischen, heiß umkämpften Mittelpunkt.