Hamburger Tactica 2015: Schlacht um die Normandie Teil 2

Kurz vor dem Jahreswechsel kommt hier nun ein Update zu unserem Projekt im Februar nächsten Jahres.

Wir haben bereits im Sommer diesen Jahres einen Bauplan erstellt, der die Umbauarbeiten an unserer bisherigen Präsentationsplatte aufzeigt. Zur Erinnerung: Bereits dieses Jahr sind wir mit der unveränderten Platte von 2013 vertreten gewesen, wir hatten statt eines Umbaus zusätzliche Szenarien entwickelt, um Interessenten den Einstieg zu erleichtern.

Aufbau_3
Die fertig aufgebaute Platte 2014

Unsere Planung sieht nun für 2015 vor, die vorderen beiden Brückensegmente auszutauschen und stattdessen eine kleinstädtische Umgebung zu gestalten. Das sieht dann lt. Plan so aus:

Platte_Skizze
Skizze des neuen Plattenaufbaus 2015

 

Bauernhof und Friedhof bleiben bestehen, wenn auch in veränderter Landschaft.

Die unteren Module werden neu gebaut und beinhalten als neue Gebäude

2 = Fachwerkhaus
4 = Landhaus
5 = Cafe de Normandie
6 + 8 = Stadthäuser
9 + 10 = Landhäuser
11 = „Dead Man’s Corner“
12 = Bahnhof

Die Plätze 3, 7 und 12ff sind noch nicht vergeben. Es warten als Gebäude noch zusätzlich Werkstatt, Schuppen, Boulangerie und weiter Stadthäuser aus dem Bestand.
Fachwerkhaus 2, Landhaus 4 und das Cafe sind fertig und werden im Januar bei der ersten Stellprobe den Kern der Anordnung bilden. Ob weitere Bauten ausser den genannten hinzukommen, entscheidet sich erst danach.

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Fachwerkhaus, Plannummer 2

Das Haus ist eines von vielen, die von der Firma Najewitz Modellbau stammen. Wir verwenden sowohl diese, im Laserverfahren gemasterten und in Resin gegossenen Gebäude wie auch Keramikbauten. Die Gebäude von Najewitz sind detailreich, sauber gegossen und leicht zu montieren. Wegen der klaren Strukturen lassen sich viele Kombinationen unter den Gebäuden bilden und sie eignen sich sowohl für statische Platten wie für modulare Konzepte wie das unsere.

Ein weiteres Gebäude aus der Linie „Normandie“ ist die „Auberge Licorne“

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Auberge Licorne von Jens Najewitz Modellbau

Zentrum unseren Plattenbaus ist das Cafe de Normandie. Es ist ein Keramikmodell aus der Werkstatt von Matthias Horn, fantasy-gelaende-modelle.de. Ein wie ich finde, wunderschönes Modell, das durch eine entsprechende Bemalung erst richtig zur Geltung kommt. Diese Bemalung hat unser Teammitglied Jürgen hervorragend ausgeführt.

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Cafe de Normandie, Matthias Horn, Plannummer 5
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Landhaus von Matthias Horn, Keramikmodell

Ich wünsche allen meinen Lesern einen guten Rutsch und einen glücklichen Start ins Neue Jahr!

Najewitz-Modellbau: Friedhof im Maßstab 1:72

Auf der Suche nach alternativen Herstellern von Tabletop-Gelände bin ich auf  die Website von Jens Najewitz (ehemals Lasermodellbau) gestoßen, der Gebäude und Zubehör  verschiedener Maßstäbe und Epochen in seinem Programm hat. Najewitz-Modellbau

In erster Linie bietet Jens Najewitz Bausätze aus Resin an, die mit dem Laser gemastert und geschnitten sind, so dass eine sehr hohe Präzision an den Modellen gegeben ist. Seine Modelle werden grundsätzlich unbemalt und unmontiert geliefert, die üblichen Nacharbeiten wie Schleifen, Kleben etc. sind bei diesem Werkstoff jedoch problemlos möglich.

Ich habe für unser Tactica-Projekt im Maßstab 1:72 einen Friedhof bei ihm erworben:

Friedhof in 1:72, Normandie 1944

Meine Erfahrungen mit dem Bausatz sind durchweg positiv, sowohl was die Qualität und den Detailreichtum angeht als auch den Preis von derzeit 21,00 € zzgl. 2,20 € Versand.

Baubericht:

Die Teile sind sauber geschnitten, aber wie bei feinen Resinteilen eigentlich immer, mit vielen Gussresten behaftet. Ich habe die überflüssigen Partien mit einem feinen Skalpellmesser gesäubert, hier muss sorgfältig und vorsichtig gearbeitet werden, da die feinen Teile,  speziell die Gittertore, leicht brechen können.

Tipp: Bei solchen feinen Gittern etc. kann man das ungesäuberte Bauteil mit Sekundenkleber auf eine Papierfläche kleben, nach dem Trocknen bearbeiten und ganz zum Schluß das Papier wieder bis auf eine hauchdünne Schicht herunterschleifen. Das stabilisiert das zerbrechliche Material.

Die Bauteile im Rohzustand

Die Mauersegmente bestehen jeweils aus 2 Platten (links/rechts) und mussten zusammengeklebt werden. Dabei entstanden Schattenfugen, die ich mit Green Stuff aufgefüllt habe.

Schattenfugen in Mauersegmenten

Nachdem die Teile alle gesäubert, die Mauersegmente verleimt, gespachtelt und geschliffen waren, habe ich sie mit grauer Farbe grundiert. Grau deshalb, weil die Mauerfugen mit hellgrauem Mörtel gefüllt sind. Das gibt dann später dem Gebäude und den Mauern ein realistischeres Aussehen.

Nach der Grundierung der Mauersegmente
Nach der Grundierung der Mauersegmente

In nächsten Schritt habe ich die Grundplatte (Base) vorbereitet. Das Maß liegt bei ca. 30 x 20 cm. Im Grunde ist es eine ebenerdige Gebäudebase. Als Material habe ich festen, ca. 1,5 mm starken, beidseitig kaschierten Wellkarton genommen, den ich von beiden Seiten mit verdünntem Bastelkleber versiegelt habe, um ein späteres Verziehen durch Feuchtigkeit (zum Beispiel beim Aufbringen des Grasstreus) zu verhindern. Die Kanten habe ich mit einem stumpfen Gegenstand (Zangengriff, Hammerstiel oder ähnlichem) plan gewalzt.

Friedhof mit Grundplatte
Friedhof mit Grundplatte

Hier wäre, bis auf die Grabsteine und das Finetuning, der Friedhof mit den Teilen des Lieferumfangs fertig.

Im Laufe unseres Projektes, auf der Tactica 2013 eine Geländeplatte für Behind Omaha zu präsentieren, stellten wir jedoch fest, dass der Friedhof  zu unbeschadet wirkt.  Deshalb habe ich die Standard-Mauersegmente gegen Segmente der Fa. AMS-Miniaturen ausgetauscht. Die Teile sind nicht aus Resin, sondern aus einem speziellen Hartgips gegossen. Sie passen optimal auf die Grundplatte und zum Baustil des Friedhofs. Ich habe lediglich die ursprünglichen Stützpfeiler für die Eisentore versendet und mit den Gipsmauern zusammengefügt. Holzleim ist hier durch seine verfüllenden Eigenschaften perfekt:

Die neuen Mauersegmente
Die neuen Mauersegmente

Der letzte Schritt  war die Anordnung der Grabsteine und Reliquien, quasi der Kalvarienberg des Friedhof, wie er in der Normandie und Bretagne an jeder Kirche zu finden ist. Ich hab die Wahl zwischen einer geordneten Reihenstruktur, wie wir es von unseren Friedhöfen gewohnt sind oder aber einer willkürlichen Anordnung. Ich entschied mich für letztere. Dabei setzte ich die Grabsteine in kleine Grabhügel aus mit Holzleim und Farbe gemischtem Vogelsand.

Dann habe ich alle Mauerteile mit verschiedenen Grau- und Brauntöten trockengebürstet. Das folgende Bild zeigt den fast fertigen Friedhof in einem kleinen Diorama.

Der fast fertige Friedhof
Der fast fertige Friedhof

Und hier als Diorama für einen 10er Trupp Infanterie mit Transportmöglichkeiten.

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10er Trupp Infanterie mit M3A1 Halftrack und GMC-Truck

Fazit: Schon das Grundmodell von Jens Najewitz ist ein ausgezeichneter Bausatz, mit viel Inhalt zum vernünftigen Preis. Durch die Ergänzung mit den Mauersegmenten wird der Friedhof zum zentralen Element einer mit Ruinen übersähten Dorfumgebung. Wie bei allen Gelände- und Gebäudebausätzen muß viel Zeit investiert werden um das gute Stück für den eigenen Bedarf auszugestalten. Das Ergebnis lohnt jedoch m.M.n. diesen Aufwand. Der Friedhof ist ein Blickfang auf jeder Geländeplatte und in den bisher gespielten Simulationen wurde das Gebäude fast immer zum strategischen, heiß umkämpften Mittelpunkt.