Behind Omaha: 2 Wochen nach der Tactica…..

Es ist nun  schon zwei Wochen her, dass wir uns auf der Hamburger Tactica 2014 mit dem Spielsystem Behind Omaha präsentieren durften.

Auch wenn ich selbst von der Messe viel zu wenig mitbekommen habe, hat mir das, was ich sehen konnte, außerordentlich gut gefallen. Wieder eine Messe voll mit qualitativ hochwertigen Platten, Systemen und Dioramen. Engagierte Präsentatoren, die alles gegeben haben, um die vielen Besucher zufrieden zu stellen. Mein (unser) Dank auch an dieser Stelle an die Veranstalter, die eine perfekte Orga hingelegt haben. Wir hatten einen sehr guten Platz im Themenraum D-Day, der keine Wünsche offen ließ.

Mein Fazit vom Ablauf: Wir hatten viele sehr interessierte Besucher und konnten mit unseren Szenarien in 14 Demospielen alles an Information loswerden, was zum Einstieg in BO erforderlich ist. Am meisten gespielt wurde unser Szanario „Tigerjagd“, das in nur 45 Min. Spieldauer alle Grundregeln zur Bewegung und zum Abhandeln der Schussphase komprimiert vermittelt. Dabei waren die Ergebnisse durchaus verteilt, mal konnte die deutsche Seite, mal die britische Seite den Sieg davontragen.

Und wir hatten viel Besuch von Mitgliedern unserer Community, die aus ganz Deutschland angereist waren um die Tactica (und natürlich uns) zu besuchen. Interessante Gespräche, tolle Spiele und ein wie immer anregender Gedankenaustausch kamen dabei heraus. Und viele Namen aus unserem Forum behind-omaha.forumieren.com bekamen nun endlich ein reales Gesicht. Was mir im am meisten im Gedächtnis geblieben ist, ist die durchgängige Begeisterung für dieses non-profit-Spielsystem und die damit verbundene Vielseitigkeit unseres Hobbys.

Anlaß genug, ein paar Impressionen von unserer Platte zum Besten zu geben. Mein Dank geht an „Tailgunner“, dem ich einige der folgenden Fotos „stiebitzen“ durfte, denn selbst hatte ich diesmal nur wenige Aufnahmen machen können:

Aufbau_3
Am Abend vorher….alles fertig.
Crossroads…
Überquerung…
Tigerjagd!
Die Easy-Company auf dem Vormarsch….
Nicht stehenbleiben….
Tag_1_9
Da hat es einen Cromwell erwischt….
Tag_1_3
Tiger vor….
Tag_1_8
Die „Easy“ sichert die Ortsdurchquerung
Tag_1_2
Ein Cromwell passiert den Bauernhof
Tag_1_4
Ein Sherman Firefly, leider fahr- und kampfuntüchtig

Für all diejenigen, die mehr über BO erfahren wollen, gibts hier unseren Flyer zum Download:

Behind Omaha Flyer 2014

Behind Omaha: Noch 13 Tage bis zur Tactica…….

Am gestrigen Spieltag im Atlantis Hamburg haben wir die Szenarien durchgespielt, die wir auf der Tactica vom 22.- 23. Februar 2014 im Themenraum D-Day anbieten werden.

Auf der Grundlage unserer Tactica-Platte vom Vorjahr wird es ein paar Umbauten geben. Diese betreffen in erster Linie den Gelände- und Gebäudeaufbau, damit die Bedingungen für die Szenarien geschaffen werden können.

Das Tactica-Team der Interessensgemeinschaft Behind Omaha Hamburg stellt interessierten Messebesuchern 3 historische Ereignisse vor, die zeitlich am D-Day oder wenig später und räumlich in der Nähe der Landezonen der Allierten stattgefunden haben. Diese Ereignisse bilden den Rahmen für die Spielszenen. Es geht hierbei nicht darum, die Geschichte umzuschreiben oder die Frage nach dem „was-wäre-wenn“ zu stellen. Es geht vielmehr darum, das Spielsystem Behind Omaha durch den historischen Hintergrund interessanter und realitätsnäher zu präsentieren. Denn genau diese Verbindung zwischen Spiel, Simulation und Geschichte ist für uns das Salz in der Suppe.

Beginnen wir mit dem D-Day:

Der Absturz von Beuzeville-au-Plain

06.06.1944 – In der Nacht vom 5. auf den 5. Juni kommen beim Absturz einer Transportmaschine die Besatzung und eine Einheit der 101. US-Airborne ums Leben. In unserem Szenario haben einige dieser Fallschirmjäger diesen Absturz überlebt und sich in einem Bauernhof verschanzt. Dort warten sie auf das Eintreffen einer „Rettungsmannschaft“. Während der Wartezeit müssen sie sich der Angriffe deutscher Truppen erwehren.

Die Artilleriestellung von Brecourt Manor

06.06.1944 – In den Morgenstunden des 6. Juni bekommt eine Einheit der 101. Airborne, hier speziell der Easy-Company, den Auftrag, eine Artilleristellung der Deutschen bei Brecourt Manor auszuschalten, die die Landung der amerikanischen Truppen an Utah Beach in Gefahr gebracht hat. Die Geschehnisse während dieses Auftrags sind in Folge 2 der Erfolgsserie „Band of Brothers“ verfilmt worden.

Das dritte Szenario spielt am 13.6. 1944

Tigerjagd

13.06.1944 – Eine schwere Panzerabteilung der deutschen Truppen trifft in der Nähe des Ortes Villers Bocage auf eine größere Einheit der 7.  britischen Panzerdivision, den „Desert Rats“. Im Verlauf der Kämpfe wird der Ort fast völlig zerstört, am Ende ziehen sich die Briten unter schweren Verlusten zurück. In unserem Szenario erhalten 4 mittlelschwere britische Panzer (3 Cromwells und 1 Firefly) den Auftrag, einen schweren deutschen Panzer (Tiger I) auszuschalten.

Die sog. „Stellprobe“ und der Ablauf der Simulationen sind in einem kurzen Video dokumentiert. Bild – und Tonqualität sind der verzwickten Spielsituation und dem zusätzlichen persönlichen Engagement des „Kameramanns“ geschuldet.

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=gyFFaQgeiH8?feature=player_embedded&w=640&h=360]

Unabhängig von der Tactica veranstaltet die Interessensgemeinschaft weiterhin Einführungsrunden für Behind Omaha im Atlantis Hamburg.

Der nächste Termin ist der

08. März 2014
10:30 bis 15:30 Uhr

Atlantis Hamburg
Ingolf Tews
Güntherstraße 98-100
22087 Hamburg

+49 (0) 40 600 812 86

eMail: info@atlantis-hamburg.de

Anmeldungen bitte im Atlantis oder unter der folgenden eMail-Adresse: behind-omaha@hadeka.de

 

 

 

Behind Omaha: Einführungsspiele im Atlantis Hamburg

Am vergangenen Samstag, dem 10.08.2013 fanden die ersten Einführungsspiele zu Behind Omaha im Atlantis Fantasy- & Science Fiction- Laden statt. In der Zeit von 11:00 bis 16:00 Uhr konnten am Spiel interessierte Tabletop-Spieler Einblick in das kostenlose Regelsystem und die Spielweise nehmen.

Es wurden zwei Partien ausgetragen, jeweils mit 1.600 Punkten je Seite. Auf US-Seite trat die 101. Airborne (speziell die Easy-Company, vielen vielleicht ein Begriff aus der HBO-Fernsehserie „Band of Brothers“) gegen einen Kampfverband deutscher Panzergrenadiere an. Die erste Partie endete nach knapp 2,5 Stunden mit einem klaren Sieg der Deutschen Einheiten, während es im zweiten Spiel nach 3 Stunden ein Unentschieden zu vermelden gab.

Alles in allem konnten nicht nur die teilnehmenden Spieler überzeugt werden von der flüssigen Spielfolge von BO (Abkürzung für Behind Omaha), sondern auch die die Spielplatte umrandende Rest der Zuschauer. Viele von diesen sind wegen ihrer favorisierten Systeme Warhammer 40k und Flames of War nicht sonderlich verwöhnt wenn es um ein flüssige Games geht und könnten sich vorstellen, ebenso BO zu spielen.

Im Laufe des Tages stellte sich heraus, das einige BO bereits dem Namen nach kannten, aber das Setting scheint wegen der historischen Bezüge von so großen Vorbehalten behaftet zu sein dass niemand sich ernsthaft mit dem System befasst hatte. Mit geduldigem Erklären der Absichten der Macher durch die Präsentatoren Lt. Winters und Waterliner sowie die klare Distanzierung der Spieler von jeglichem nationalsozialistischen Gedankengut konnten diese Vorbehalte aber weitgehend abgebaut werden. Gegen Ende wurde den Erfindern sogar Respekt gezollt. Es „…sei eine Kunst, mit einem einfachen, kostenlosen Regelwerk das Spiel von der Grundanlage her einfach, im späteren Verlauf aber komplex spielbar anzulegen…“ Zitat aus Spielermund.

Nun zu einigen Impressionen der ersten Partie:

Also, hier zunächst das Aufbauszenario für beide Spiele

Szenario
Die Landschaft…

Die folgende Situation war etwas eigenartig, klein gegen groß, aber der US-Zugführer konnte seinen HQ-Trupp vorher absitzen lassen, die Jungs haben dann später mittels Haftladung dem Tiger ein hübsches Loch verpasst. Der Willy hats nicht überlebt, sein FlaMg konnte aber zuvor ein MG34 ausschalten.

klein_gross
Klein gegen Groß – Das Ergebnis dürfte klar sein

Auf der rechten Flanke konnte sich die 101. zwar behaupten, die Verluste waren aber brutal. Im Spielverlauf wurde der ganze Trupp ausgeschaltet, immerhin mit MG, 3 Bazookas und Flammenwerfer mit 230 Punkten recht teuer.

rechte Flanke
Die rechte Flanke – gesichert durch die 101.

Im Zentrum krachte es gewaltig: 2 M36 Jacksons (einer davon links vom Bild), M3A1 Halftrack und ein M24 Chaffee zzgl. einem Trupp mit MG, Flamer und 3 Bazookas gegen einen Trupp Grenadiere, Panther, Hetzer und anderen ekligen Kram. Sieger blieben die Deutschen.

zentrum
Das umkämpfte Zentrum

Maßgeblich verantwortlich für den Erfolg: der Deutsche Panther

panther
Waterliners Panther – der Matchwinner

Soviel zur ersten Partie des Tages.

Die Einführungsspiele werden häufiger stattfinden, der nächste Termin ist der

14. September 2013, 11:00 – 16:00 Uhr

Atlantis Hamburg
Ingolf Tews
Güntherstraße 98-100
22087 Hamburg

+49 (0) 40 600 812 86

E-Mail: info@atlantis-hamburg.de

Serienrezensionen: The Pacific 10. und letzter Teil „Heimat“

Teil 10 – Heimat

Bob Leckie kommt nach Hause und der Empfang bei seinen Eltern ist genauso frostig wie sein Abschied. Sein Zimmer ist inzwischen Rumpelkammer, so als hätten seine Erzeuger nicht mit seiner Rückkehr gerechnet. Er nimmt die Herausforderung an, sein Leben neu zu beginnen und steigt sogleich in seinen alten Job als Sportreporter ein. Vera, die Frau, die er kurz vor seinem Eintritt ins Marine-Corps noch einmal in der Kirche des Ortes, St. Mary’s,  getroffen hatte und der er ankündigte zu schreiben, geht inzwischen mit jungen Offizieren aus. Er legt seine Paradeuniform an und sticht seine Mitbewerber um die Gunst Veras aus. Nachdem er ihr gesteht, ihr Briefe geschrieben zu haben, die er nie abschickte und die inzwischen verloren sind, bildet sich ein zartes Band zwischen den beiden. Bob scheint angekommen zu sein.

Lena Basilone sucht Johns Eltern auf, die vorher kennen zu lernen keine Zeit blieb. Johns Bruder hat den Krieg überstanden und begrüßt sie herzlich, aber die Atmosphäre im sonst so lebhaften und fröhlichen Elternhaus ist bedrückend. Das Leben scheint mit Johns Tod auch hier erloschen zu sein. Nur langsam kommen sich Lena und die Eltern ihres Mannes näher, überwinden aber die Fremdheit und der Neid der Mutter auf die junge Ehefrau, die ihren John noch lebend gesehen und gespürt hat, verfliegt.

Eugene kommt nach Hause. Er betritt die Veranda seines Elternhauses, will an der Haustür klopfen, besinnt sich aber eines besseren. Er geht einfach so in das Haus, sieht sich um. Seine Mutter spürt seine Anwesenheit noch bevor sie ihn sieht und schließt ihn in ihre Arme. Sein Vater wird herbeigerufen und alles scheint wie immer. Mit einem Unterschied: Eugene fühlt sich wie tot.

In der nächsten Zeit schläft er nicht, trinkt schon am frühen Morgen, kommt mit dem Leben im Frieden und in der Heimat nicht zurecht. Sein Freund Sid, zum Glück schon zuhause in Mobile, Alabama, hat ihm einige Tage an Bewältigungsarbeit voraus. Er versucht, Eugene wieder ins Leben zu ziehen, doch der versteht die Menschen in der Heimat nicht mehr. Er kann ihren Übermut und die Lust am Leben nicht teilen, zu sehr schmerzen ihn seine Erinnerungen an das Erlebte.

Sein Vater kennt dies schon durch seine Arbeit als Militärarzt und Veteranenbetreuer der Teilnehmer des 1. Weltkrieges von anderen , aber das Syndrom bei seinem eigenen Sohn zu sehen, erschüttert ihn. Er versucht es mit einer klassischen Vater-Sohn-Verabredung zur Entenjagd. Eugene überkommt auf dem Weg ein starker Drang, alles von sich zu werfen. Als er dann noch sein Gewehr benutzen soll, um die Enten zu schießen, bricht er endgültig zusammen. Sein Vater fängt ihn auf, tröstet ihn und nimmt ihn in den Tagen danach bei seiner Mutter in Schutz, die seine Passivität bemängelt. Noch einmal durchlebt er, was er tat, was der Krieg mit ihm tat. Als er sich an der Universität für sein Studium eintragen lassen will, wird er von einer jungen, unbekümmerte Frau nach seinen besonderen Kenntnissen gefragt und sie geht ihm in ihrer freundlichen, unverbindlichen Penetranz dermaßen auf die Nerven, dass er sie mit seinen Kenntnissen als „Japsentöter“ konfrontiert.

Am Schluss geht das Leben für diejenigen, die überlebt haben, fast normal weiter bis auf die Erinnerungen an diesen grausamsten und unmenschlichsten Zeitraum während ihres Daseins.

Eugene Sledge und Robert Leckie haben mit ihren Erinnerungen und Aufzeichnungen den Grundstock für den Stoff der Serie geliefert. Besonders der Bestseller „Helmet for my Pillow“ von Robert Leckie und „With the Old Breed: At Peleliu and Okinawa“ von Eugene B. Sledge schildern eindringlich die Geschehnisse auf den Inseln Guadalcanal, Peleliu und Okinawa.

Schlussfazit:

Wer Vergleiche zu „Der Soldat James Ryan“ und „Band of Brothers“ des Produzentenduos Steven Spielberg und Tom Hanks anstellt, kommt mit dieser Serie zu Beginn nicht zurecht. Zu unscharf sind die Protagonisten und ihre Geschichte skizziert. Erst ab Teil 3  gewinnt die Geschichte und nach und nach vergisst man die Vorgänger.

Die Serie zeichnet sich durch ungemein dichte Bilder und tief bewegende Momente aus. Nie ist der Wahnsinn und die Grausamkeit des Krieges drastischer im deutschen Fernsehen gezeigt worden. Der Wunsch nach Erlösung von diesem nicht enden wollenden Massaker greift auch auf den Zuseher über, mehr als einmal ist man kurz davor, sich abzuwenden, nur um fassungslos mit anzusehen, das immer noch mehr Steigerungen von Gewalt und Tod möglich sind. So ist aus meiner Sicht die Serie weniger ein Kriegsdrama als vielmehr ein tiefer Blick in die Abgründe der menschlichen Seele. Die ewigen Frage, zu was Menschen fähig sind, deren Leben unmittelbar bedroht ist bekommt hier eine neue Dimension.

Fachlich und technisch exzellent umgesetzt, historisch stark angelehnt an die Realität (was sicherlich den Autoren Eugene Sledge und Robert Leckie zu verdanken ist) ist die Serie ein weiteres kleines Kunstwerk der Erfolgsproduzenten Spielberg/Hanks. Bei allem Realitätssinn jedoch überschreiten manche Szenen die Grenzen des Erträglichen. Man sollte daher aus meiner Sicht keinesfalls Jugendliche unbegleitet an diesen Stoff lassen, es besteht einfach die Gefahr, das  mangels Reife die Serie als „geiles Gemetzel“ abgetan wird. Kriegsfilme stehen ja für gewöhnlich immer unter dem Generalverdacht, mittels Gewaltdarstellungen niedere Instinkte zu wecken, um Aufmerksamkeit zu erregen. Das steht trotz der expliziten Schlachtszenen hier nicht zu befürchten, denn es handelt sich neben allen anderen Aspekten auch um ein Stück Vergangenheitsbewältigung der Vereinigten Staaten von Amerika. Es wird auch mit Kritik nicht sparsam umgegangen und Glorifizierung oder bemühtes Pathos sucht man vergebens.

Insgesamt sehenswert und ein Muss für all diejenigen, die die bereits mehrfach erwähnten Vorgänger schätzen. Allerdings geht Kritik an den Sender Kabel 1: Diese Serie hat zur beliebten Sendezeit um 22.15 nichts im Fernsehen zu suchen, dafür ist der Stoff einfach zu hart.

ENDE

Serienrezensionen: The Pacific, Teil 9

Teil 9 – Okinawa , die Insel des Todes

Eugene und seine Kameraden werden weiter von Schlacht zu Schlacht gehetzt. Ihre vorerst letzte Station ist dabei Okinawa, die letzte Insel vor Erreichen des japanischen Kernlandes. Der Widerstand ist erwartungsgemäß heftig, die Japaner sind absolut unbeugsam und kämpfen bis zu letzten Patrone. Der Druck auf die Marines ist kaum auszuhalten und das alte Spiel des Kampfes um jeden Hügel, jeden mm Bodens zehrt an den Nerven. Während beim Inselspringen die Bevölkerung eher eine untergeordnete Rolle spielt, sieht es auf Okinawa ganz anders aus. Reguläre Truppen mischen sich mit Selbstmordattentätern und verzweifelten Zivilisten, die bis zum äußersten ihre Hütten und Ländereien verteidigen.

Bei Kämpfen tauchen Familien zwischen den Soldaten auf, es werden mehr Zivilisten als Soldaten getötet. Jeder Schuss auf einen japanischen Soldaten trifft auch einen Zivilisten, es werden menschliche Schutzschilde eingesetzt genau so wie das Abschlachten von Verwundeten nach dem Kampf, alles ordnet sich der Gewalt unter. Vorläufiger Höhepunkt und wirklich schwer zu ertragen ist der Körperbomben-Angriff einer jungen Mutter, die sich und ihr Neugeborenes in die Luft sprengt und dabei einige Marines mitnimmt.

Eugene setzt sich über Befehle hinweg und gerät in einen Blutrausch. Da ist das Ende jeglicher Zivilisierung gekommen.  Er schlachtet Japaner buchstäblich ab, zuletzt mit seiner Pistole,  widersetzt sich dem Befehl zur Feuerpause und schreit seinen Vorgesetzten nieder mit den Worten „Ich bin hier, um Japse zu töten, was für eine Rolle spielt es da, mit welcher Waffe das geschieht. Ich werde jeden Japaner töten, und wenn es sein muss, benutze ich dazu meine bloßen Händen!“

Snafu, selbst äußerst abgestumpft, denkt wie Eugene, ist aber besonnener und ärgert sich eher über nassforsche Neuankömmlinge, die durch ihr unbedachtes Handeln mehr als einmal die Truppe um Eugene und Snafu in Lebensgefahr bringt. Am Ende kostet diese Nachlässigkeit ihr eigenes Leben. Snafu lässt Eugene nicht im Stich, versteht ihn.

Und dann findet Eugene doch endlich Erlösung: In einer Hütte findet er eine schwer verwundete Frau, die ihn anfleht, ihr den Todesschuss zu geben. Man muss die Szene sehen, um sie zu verstehen, Worte sind hier nicht ansatzweise in der Lage, die Situation zu beschreiben.

Tief bewegend und kaum auszuhalten, spätestens jetzt wird dem Zuseher das ganze Ausmaß des Dramas bewusst.

Weit nach Beendigung der offiziellen Operation zur Eroberung der Insel gehen die Kämpfe unverändert heftig weiter. Während die erschöpften und ausgebrannten Marines weiter ausharren, gehen die letzten versprengten Einheiten der Japaner am Ende mit Knüppeln und Fäusten auf die Amerikaner los, denn Munition haben sie schon lange nicht mehr. Und es wird ganz klar: Die Marines machen keine Gefangenen!

Als Reaktion auf den Widerstand wird die geplante Invasion des Kernlandes ausgesetzt und am 6.August 1945 die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen. Für die Marines eine Erlösung, für die Welt das schlimmste Szenario, was vorstellbar ist.

(Anmerkung des Verfassers: Die Operation „Iceberg“ zur Eroberung Okinawas dauerte  vom 1. April 1945 bis zum 30. Juni 1945 – offiziell jedenfalls. Am Ende waren ca. 600.000 Amerikaner an der Operation beteiligt und standen 120.000 Japanern gegenüber. Die amerikanische Seite hatte 12.500 Tote und 37.000 Verwundete zu beklagen, auf der Seite Japans starben ca. 77.000 – 107.000 Soldaten. 7500 gingen in Gefangenschaft und 122.000 Zivilisten mussten ihr Leben lassen Quelle:wikipedia)

Weiter mit dem letzten teil:

Teil 10 – Heimat