1. Spielertreffen der Spielgemeinschaft HaLü

Nach vielen Versuchen und genauso vielen Mißerfolgen ist es unserer Spielergemeinschaft zum ersten Mal gelungen, einen Spieletag zu organisieren. Am 4.08. war es dann endlich soweit. 4 Spieler der Truppe nebst Anhang kamen zum Fantasy-Tag zusammen. 2 weitere Spieler waren leider verhindert, werden aber beim nächsten Treffen dabei sein.

Auf dem Plan standen 4 Spiele Warhammer Fantasy auf 2 Platten sowie als Nebensystem Freebooter’s Fate (in Pausen, als Zeitfüller etc.) auf einer 3.Platte.

Um 11:00 Uhr gings los mit dem ersten Spiel 1.600 Punkte Skaven gegen Tiermenschen.

Beschränkungen: keine bes. Charaktermodelle, max. 4 Magiestufen, Verzicht auf den 6. Zauber der jeweiligen Lehre.

Der Skavenspieler stellte mit

– Seuchenpriester, Lehre der Seuche
– Häuptling und AST
– 30 Klanratten
– 2 x 25 Sklaven
– 25 Sturmratten
– 30 Seuchenmönchen, Menetekel
– 4 Jezzails
– Höllengrubenbrut
– Warpblitzkanone

genug Power auf, um den Tierenschen einzuheizen. Diese hielten mit

– Großschamane Stufe 4, Lehre der Bestien
– Häuptling und AST
-3 Streitwagen
– 35 Gors mit zwei Handwaffen
– 25 Gors mit zwei Handwaffen
– 2 x 5 Ungor-Plünderer
– 24 Bestigors

dagegen.

Kurzbericht Spiel 1:

Für den Skavenspieler lief es von Anfang an schlecht. Bereits bei der Aufstellung konnte der Tiermenschen-General wertvolle Vorteile erringen, sein Konzept der „verweigerten Flanke“ brachte die Skavenaufstellung aus dem Konzept und verschaffte ihm 3 Runden lang Ruhe vor 2 großen Blöcken aus 30 Klanratten und ebensovielen Skavenklaven.

Aufstellung und Stand nach dem ersten Zug

So konzentierte sich das Spiel auf einen zentralen Massen-Nahkampf im rechten Plattendrittel.

Höllengrubenbrut gegen 25 Gors, 2 Streitwagen als Puffer gegen Seuchenmönche und Menetekel, Bestigors in der 2. Schlachtreihe. Ein einziges Gemetzel. Der Skavenspieler zündet in der 2. Nahkampfrunde sein Seuchenbanner und reisst 6  Bestigors ins Verderben, die rächen sich in ihrer Nahkampfphase mit ihren Stärke 6-Waffen und nehmen nach 12 Attacken 10 Mönche mit. Von rechts umgingen die 34 Gors das Geschehen, bereit den Mönchen in den Rücken zu fallen, nur gehindert von den Sturmratten. Der Großschamne gibt den 24 Gors gegen die Brut Wyssans Tiergestalt, verschafft ihen damit eine höhere Stärke und ehöheren Widerstand, das ist zuviel für die Brut.

Es geht los, der multiple Nahkampf bahnt sich an….
…und tobt 2 Runden lang…

Zu Beginn der 4. Runde wurde das Spiel beendet, wir einigten uns auf ein Unentschieden mit klarer Tendenz zum Sieg für die Tiermenschen. Die Entlastungsblöcke des Skaven waren immernoch nicht im Zentrum angekommen, da sie noch eine Runde lang von Ungor-Plünderern in einen lästigen Nahkampf gezogen wurden. Nur zu diesm Zweck hatten die Plünderer an ihrer Position verharrt, nichts gemacht und sich einfach nur den beiden Blöcken in den Weg gestellt. So hätte es der große Gor-Block, der durch Jezzails bislang nur 3 Verluste hatte, „nur“  mit den Sturmratten zu tun bekommen. Danach wäre der Block im Rücken des Menetekels gelandet, die dann herangerückten Entsatztruppen vor sich gesehen (und einem Flankenangriff entgangen) und noch bevor die Nahkämpfe begonnen hätten, wäre das Spiel zuende gewesen. Nach Punkten lag der Tiermensch vorn.

Die zweite Begegnung begann dann um 15:00 Uhrmit Ogern und Skaven, mit gleichen Beschränkungen wie im Spiel zuvor.

Der Ogergeneral hatte eine Hop-oder-Top-Armee aufgestellt –

– Fleischermeister
– Jäger auf Steinyak
– 16 Oger, volles Kommando
– 4 Säbelzahnrudel
– Donnerhorn

während der Skavenspieler ihnen mit dieser Armee zuleibe rücken wollte:

– Grauer Prophet, Lehre des Untergangs
– Häuptling und AST
– Warlocktechniker
– 30 Klanratten, volles Kommando
– 2 x 25 Sklaven
– 20 Klanratten, volles Kommando
– 6 Jezzails
– 14 Seuchenschleuderer
– 2 Warpblitzkanonen
– Todesrad

Kurzbericht Spiel 2:

Da zeitgleich das 3. Spiel lief, ist der Bericht etwas dünn…man kann eben nicht auf allen Hochzeiten tanzen!

Von Beginn an lief die Partie ausgewogen ab mit wechselnden Vorteilen auf beiden Seiten. Schlecht für die Skaven: der dicke block Oger. Schlecht für die Oger: Es interessierte den Skavengeneral nicht. Im Grunde entschieden die Warpblitzkanonen und das Todesrad das Spiel. Mit unerhört guten Würfen stand dem Ogerspieler ein gleichwertiger Gegner gegenüber, nur das der Skavengeneral mehr Schaden machte. Im 3. Zug brannten 2 Volltreffer in das Ogerregiment und sorgten für 8 tote Oger. Von diesem Verlust erholte sich die Ogerseite nicht mehr und gab das Spiel, nachdem auch noch Donnerhorn und Steinyak als Verluste entfernt werden mussten, in Runde 4 als verloren auf. Es gab Diskussionen um die Verluste bei den Todesrad-Treffern, die aber aus Zeitgründen nicht vertieft wurden.  Die hier aufgezeigten Verluste wurden als regelkonform akzeptiert mit der Option auf eine nachträgliche Überprüfung.

Im Nachhinein ergab die Prüfung, das die Verluste nicht regelkonform waren, sondern wegen einer Fehlinterpretation der Regel „Multiple Lebenspunktverluste“ in falscher Höhe realisiert wurden. Die korrekte Auslegung hätte zu weit geringeren Verlusten geführt. Das Spielergebnis wäre dadurch zwar nicht direkt verändert worden, wohl aber die daraus resultierenden Entscheidungen des Ogergenerals.

Startaufstellung des 2. Spiels (es darf geproxt werden)

Zeitgleich lief Spiel 3, bei dem Waldelfen und Vampire um den Sieg stritten. Es wurden kleine Armeen mit 1000 pts. aufgestellt, weil die Zeit voranschritt und noch eine 4. Partie ausgemacht war. Hier die Armeen:

Waldelfen –

– Zaubersänger Stufe 2, General
– 4 x 12 Waldelfenkrieger
– 8 Kundschafter
– 1 Riesenadler

Gegen diese etwas einseitige Armee stellte der Vampirgeneral

– Vampirfürst, Helm der abs. Kontrolle, General
– Vampir, schwarze Künste
– Nekromant mit Anrufung des Nehek
– 21 Skelettkrieger, volles Kommando
– 40 Zombies
– 4 Gespenster

In der Übersicht sah das Ganze dann so aus

Die Armeen, mtten im Kampfgetümmel

Kurzbericht Spiel 3:

Die Partie war eigentlich schon zu Beginn entschieden, denn der Vampirgeneral hatte 4 Gespenster ins Feld geschickt, die als körperlose Einheiten nur von magischen Waffen oder über durch Gliederboni oder Standarten gewonne Kampfergebnisse getötet werden können. Beides war in der Armee des Waldelf nicht zu finden und so wurden 3 Spielzüge zu Übungszwecken abgehandelt.

Durch den massierten Beschuß der Waldelfen verloren die Untoten zu Beginn recht viele Kämpfer, jedoch sorgte die Anrufung von Nehek (wir mussten das Spiel nach der 7.ten Edition spielen, da das Armeebuch der 8ten Edition noch nicht vorlag) für eine rasche Wiederauffüllung. Spätestens nachdem die Gespenster den Riesenadler von der Platte gefegt und die Skelette den Kundschaftern den Garaus gemacht hatten, war klar, das der Waldelf hier auch kein Unentschieden herausholen konnte. Ende des Spiels nach 3 Zügen, Sieger: die Vampirfürsten.

Kurz vor dem Ende…..des Waldelf

Im vierten und letzten Spiel des Tages trafen dann die Vampirfürsten auf die Oger.
Ausgemacht waren hier 1.600 Punkte ohne Beschränkungen.

Die Listen:

Oger –

– Feuerbauch, General
– 12 Oger
– 2 x 8 Bleispucker
– 2 Eisenspeier

Vampirfürsten –

– Vampifürst, General
– 2 Vampire
– 20 Gruftghoule
– 20 Skelettkrieger
– 20 Zombies
– 20 Verfluchte mit vollem Kommando
– 1 Varghulf

Kurzbericht Spiel 4:

Die Grundaufstellung

Die Oger spielten insgesamt defensiv, ließen die Untoten an sich herankommen. Mehrere kleine Nahkämpfe führten aber auf einen zentralen hin. Während Eisenspeier und Bleispucker in den Schußphasen jeweils um die 60 Schuß abfeuerten und große Lücken in die Angriffslinie der Untoten rissen, konnten dank Nehek und Co die Ghoule ihre Position ausbauen und dünnten das Bullenregiment kräftig aus. Die Schlacht wogte hin und her, der Beschuß durch die Eisenspeier hatte den Vampirfürsten zum Ziel, der sich jedoch jedesmal mit der „Achtung, Sir“-Regel aus der Gefahrenzone  gegeben konnte. Die Ghoule wiederum schlugen dank dem Helm der absoluten Kontrolle heftig zu und bis zur 4. Runde sah das Spiel aus, als würde es auf ein Unentschieden hinauslaufen. Jedoch hatte der Vampirgeneral einige Runden lang seinen Varghulf einfach vergessen und einen dringend nötigen Flankenangriff auf das Bullenregiment ausgelassen. Gleichzeitig nahmen Eisenspeier den Rest der Verfluchten in den Nahkampf und damit wendete sich das Blatt. Das Spiel endete regulär nach dem 6. Spielzug, der Vampirgeneral war geschlagen.

Der zentrale Nahkampf (es wurde reichlich geproxt!)
Kurz vor der Wende…

Bilanz des Spielertags:

Skaven vs.  Tiermenschen = Unentschieden ++ Tiermenschen
Oger vs. Skaven = Sieg für die Skaven
Waldelfen vs. Vampirfürsten = Sieg für die Vampirfürsten
Vampirfürsten vs. Oger = Sieg für die Oger

Dauer 11:00 bis 00:30 = 13,5  Stunden

Fazit: Ein gelungener Tag mit spannenden Spielen, allerdings auch ziemlich anstrengend, denn über 13 Stunden Spiele waren für alle neu. Jedoch wurde einhellig beschlossen, den Spieletag zu wiederholen. Als Gastgeber bin ich sehr zufrieden und begrüße eine Fortführung. Spielorte und Umfang werden zur Zeit noch diskutiert, aber soviel ist sicher:

– Es wird 8 Spielertage in 12 Monaten gebe, das sollte allen Teilnehmern die Planung erleichtern
– Spätestens beim übernächsten Treffen wird eine Kampagne vorgestellt, die es allen Spielern erlaubt, mit ihren Stammarmeen „berühmt“ zu werden.

Ich danke allen Teilnehmern für ihr Engagement und freue mich auf die nächsten Treffen.

Banelegions: Der dritte Schlag!

Thema dieses Artikels ist die dritte Aufwertung meiner Warhammer Tiermenschen-Armee mit Maelstrom-Banelegions-Miniaturen. Obwohl man bei meiner heutigen Wahl kaum von einer Miniatur sprechen kann, denn das Modell ist riesig! Es handelt sich um Galagaak, Ox-Gore of  Darkwald aus der Rubrik „Banebeasts“. Er ist das perfekte Modell für einen Ghorgor, den es als Modell zum Zeitpunkt des Kaufs vom Games Workshop noch nicht gab. Das Bild zeigt einen Größenvergleich mit einem GW-Riesen, Waldelfen und Tiermenschen-Gor.

Größenvergleich mit anderen Miniaturen

Zwischenzeitlich ist zwar ein GW-Gegenstück erschienen, meine erste Wahl bleibt trotzdem die Maelstrom-Variante.

Zum Modell:

Galagaak besteht komplett aus Resin. Das Material, das bei Maelstrom zum Einsatz kommt, ist qualitativ absolut hochwertig und nicht zu vergleichen mit dem, welches bei GW Finecast verwendet wird. Steht Finecast zunehmend im Ruf, oftmals aus minderwertigen Güsse zu überteuerten Preisen zu nbestehen, so gilt keines von beidem für Maelstrom-Miniaturen.

Die Säuberung des Modell von Gußgraten geht völlig problemlos von statten, das Ausgangsmaterial ist stabil. Gußlöcher kommen, zumindest bei meinem Exemplar, so gut wie nicht vor. Allerdings ist beim Zusammenbau wie bei fast allen Modellen in dieser Größe mit Fugen zu rechnen. Da das Modell mit Sekundenkleber zusammen gesetzt wird, können diese Fugen nicht mit Klebstoff aufgefüllt werde. Stattdessen habe ich Liquid Green Stuff von GW verwendet, ein hervorragend geeignetes Produkt für diese Zwecke.

Fugen nach dem Zusammenbau werden mit Liquid Green Stuff aufgefüllt

Nach dem Aushärten über Nacht habe ich das Modell mit einem Dremel gesäubert, Vertiefungen und Übergänge herausgearbeitet und anschließend mit Chaos Black Grundierspray von GW grundiert. Man sollte hier nicht zu dünn sprühen um eine perfekte Haftung zwischen Modell und der Bemalung mit Acrylfarben zu gewährleisten. Als Grundfarbe für die Haut habe ich meine bereits bei Brunchaath und Kastaaruk eingesetzte Farbmischung verwendet. Diese besteht, je nach gewünschter Helligkeit (Anteil Bleached Bone) aus den folgenden Farben:

– Bestial Brown
– Tallarn Flesh
– Scorched Brown
– Bleached Bone

Die Fellpartien habe ich im Gegensatz zu den beiden bereits bemalten anderen Banelords mit Apeptus Battlegrey gebürstet. Erste Akzente erfolgten mit Graveyard Earth:

Angemischte Hautfarbe, Fell und Akzente

Nach Vervollständigung der Grundbemalung (Maulhöhle und Kops-Akzente mit Tallarn Flesh, Waffen/Metall mit Boltgun Metal, Zähne/Hörner mit Deneb Stone) wurden die Hautpartien mit verdünntem Devlan Mud, das Metall mit Badab Black sowie die Fellpartien mit einer 10:90 Mischung aus Badab Black und Devlan Mud getuscht. die Fellpartien wurden im Anschluß mit  einem Flachpinsel und Apeptus Battelgrey trocken gebürstet.

Akzentuierung und Washing

Abschließend habe ich alle Hautpartien mit einer aufgehellten Mischung meiner Tiermenschen-Grundfarbe trocken gebürstet und die Muskelpartien so herausgearbeitet. Dann habe ich mit Mithril Silver die Metallteile trocken gebürstet, unsaubere Übergänge (durch das Bürsten entstehen Farbüberstände) nachgemalt sowie alle Anschlußpartien zwischen Metall und Haut sowie tiefer liegende Metallpartien mit der „Blacklining“-Technik akzentuiert.  Zahnfleisch und weitere Mundinnenpartien bekamen einen Tuschakzent mit  Baal Red. Fingernägel sind mit Deneb Stone bemalt; die Hörnerübergänge bekamen einen Farbverlauf von Deneb Stone zu Bleached Bone zu Skull White.

Zum Schluß klebte ich eine Doppelschicht Naturschiefer auf die Base (Diese hat übrigens die Größe 75 x 50 mm) und habe das Schiefermaterial mit Codex Grey, Graveyard Earth und Deneb Stone trocken akzentuiert. Das Streumaterial besteht aus Gale Force 9 Parched Straw Grass und Noch Streugras.

Das ferige Modell (mit Schamane)

Fazit: Wieder ein gelungenes Modell und unbedingt empfehlenswert, ein echter Hingucker.

Kosten und Bezugsquellen: Galagaak kostet bei Radaddel  zur Zeit 64,99, versandkostenfrei.

Zeitaufwand: ca. 15 – 20 Arbeitsstunden, je nach Anspruch und Können.

Kurzgeschichte: „Eine Frage der Ehre“, Warhammer Fantasy

Der Kurzgeschichten-Wettbewerb II im Warhammer-board ist nun beendet, die eingereichten Geschichten wurden bewertet und der Sieger steht auch fest. Auch wenn ich nicht der Gewinner des Wettbewerbs bin, erfüllt es mich doch mit einem gewissen Stolz, den 4.ten Platz erreicht zu haben und möchte Euch meine Geschichte nicht vorenthalten.

Hier nun also die zweite Geschichte meines Storyboards:

Eine Frage der Ehre

Gilbert Flagoulette erwachte. Mühsam versuchte er, seine bleierne Müdigkeit abzustreifen und sein Bewusstsein vollständig wieder zu erlangen. Seine Augenlider waren mit irgendeiner zähen Substanz verklebt und ließen sich nur mit größter Willensanstrengung öffnen. Sein ganzer Körper schmerzte ihn und als er versuchte, seinen rechten Arm zu heben, durchzuckte ihn dort ein heftiges Stechen. Dabei wollte er sich nur die Augen wischen, um klar sehen zu können. Halb blind hörte er gedämpft und wie aus weiter Entfernung tierisch klingende Laute und unmenschliches Gestöhn. Die Schmerzen ignorierend richtete er sich auf und bald saß er halbwegs aufrecht auf dem Boden. Alles um ihn herum schien feucht und klebrig zu sein und als er es endlich schaffte, seine Augen gänzlich zu öffnen, erblickte er zu seinem Entsetzen um sich herum nur tote Leiber. Sein treues Schlachtross lag aufgeschlitzt ein paar Meter entfernt von ihm und regte sich nicht. Ein Körper zu seiner rechten trug einen Überwurf, der mit den Insignien seines Lehens versehen war. Er wusste nicht, wer es war, der da lag, denn der Körper des Trägers war verstümmelt, der Torso kopflos. Er bemühte seine Erinnerung und langsam dämmerte ihm die Wahrheit: Er befand sich auf einem Schlachtfeld, die Kämpfe schienen vorüber zu sein. Er selbst schien schwer verwundet zu sein, neben dem Schmerz in seinem Arm konnte er sein linkes Bein nicht bewegen, es schien gebrochen zu sein. Was er außerdem noch wusste: Er war als Träger der Herzogsstandarte seines Lehnsherrn, Herzog Jacques d‘ Aquitaine zusammen mit diesem und der Hauptstreitmacht der herzoglichen Truppen aufgebrochen, um einen der ständig wiederkehrenden Überfälle der Bestien des Waldes zu sühnen. Dabei waren sie in einen Hinterhalt geraten und in einem entsetzlichen Gemetzel niedergemacht worden.

Ein tiefes Brüllen vom nahen Waldrand ließ ihn aufschrecken, denn so dasitzend fühlte er sich hilflos und ungeschützt. Die Urlaute der Bestien hatten sich tief in sein Gedächtnis eingegraben und beim Gedanken daran, es könnten noch einige von ihnen am Leben sein, erschauerte er. Es sah nicht so aus, als könne er Unterstützung von anderen Herzogstreuen erwarten, denn hier regte sich nichts mehr. Dafür war das Gebrüll umso bedrohlicher und verhieß nichts Gutes für seine eigene Zukunft. Er musste hier weg, egal wie. Er durfte den Bestien nicht in die Hände fallen, denn er hatte immer noch die Insignien des Herzogtums bei sich, wie die Standarte, die neben ihm im Blute seiner Mitstreiter lag. Er sah sich genauer um und hielt Ausschau nach Herzog Jacques, doch er konnte ihn nicht erblicken. Vom Waldesrand ertönte wieder dieses kehlige und triumphierende Gebrüll und ein Verdacht keimte in ihm auf: Entweder schändeten die Bestien den toten Herzog oder…sie hatten ihn lebend in ihre Gewalt gebracht! Trotz seiner Verletzungen und seinem Drang, sich in Sicherheit zu bringen, gemahnte ihn sein Gelübde, nicht zu verzagen und um seinen Lehnsherren zu kämpfen, egal, wie es um ihn selbst stünde.

Wie unter Zwang bereitete er sich darauf vor, erneut zu kämpfen und begann sich selbst zu untersuchen. Sein Schwertarm machte ihm in erster Linie Sorgen. Der Oberarm wies eine lange, tiefe und immer noch blutende Wunde auf. Einer oder mehrere Hiebe hatten offensichtlich seinen Armschutz durchdrungen und den Schnitt verursacht. Er griff mit der anderen Hand in seinen Gürtelbeutel, nahm ein Stück Stoff heraus, und verband damit seinen Arm so gut er konnte. Er schlang den dünnen Lederriemen des Beutels fest um die Wunde und hoffte so, die Blutung zu stoppen. Den Beutel ließ er fallen. Mit seinem Bein war es nicht ganz so einfach. Er griff nach dem Schaft der zerbrochenen Axt eines toten Mitkämpfers, zog dessen Beutelriemen aus seinen Ösen und schiente mit beidem so gut es ging sein Bein. Danach musste er sich ausruhen, weil ihm schwindlig wurde. Er tastete mit der linken Hand nach dem Schaft der Standarte, zog ihn zu sich heran, und als der Schwindel nachließ, stand er auf, gestützt auf seine Standarte. Unsicher schwankend stand er bald aufrecht und überblickte er das wahre Ausmaß der Metzelei. Im Umkreis von 300 Metern lagen übereinander getürmt Leichen von Bretonen und Tiermenschen auf der Lichtung, auf der die Schlacht stattgefunden hatte, gleichermaßen abgeschlachtet. Überall fand sein Auge abgetrennte Gliedmaßen, aufgeschlitzte Bäuche und verstümmelte Körperteile. ‚Der ganz normale Wahnsinn einer mörderischen Schlacht‘ konstatierte er grimmig.

Das Chaos ignorierend wagte er einen ersten Schritt. Trotz heftiger Schmerzen ging dies leichter als angenommen und so fasste er neuen Mut. Sein Schwert lag direkt vor ihm zu seinen Füßen, er hatte es zuvor gar nicht bemerkt. Mühsam bückte er sich, hob es mit seinem verletzten Arm auf und steckte es in sein Schwertgehänge. Dann tat er den nächsten Schritt und strebte der erhofften Deckung des Waldesrandes zu. Er unterdrückte den Impuls, von diesem Ort des Todes zu flüchten und suchte vielmehr Deckung im Gestrüpp des Waldes. So stand er da, geräuschlos und unbeweglich, und sammelte seine verbliebenen Kräfte. Wie lange er so verharrte, wusste er nicht. Urplötzlich nahmen seine nunmehr wieder geschärften Sinne einen pestilenzartigen Geruch wahr. Gilbert fühlte sich beobachtet und schauderte bei dem Gedanken an seine Wehrlosigkeit. Etwas bewegte sich raschelnd hinter ihm durch das Unterholz, es war mehr wie ein Wispern als wie ein wirkliches Geräusch. Jemand oder etwas bemühte sich geschickt, jedes Geräusch zu vermeiden. Ob es nun Intuition war oder nackte Angst, er erstarrte zu einer Säule. Der Dreck an seiner Kleidung half ihm, nahezu mit seiner Umgebung zu verschmelzen. Er konnte sich nicht umdrehen, ohne die Aufmerksamkeit des anderen Wesens zu erregen, musste aber irgendwie der Gefahr ins Auge blicken, um sich gegen einen Angriff wehren zu können. So entschied er sich für die alte Taktik, das Überraschungsmoment zu nutzen. Als er sich sicher war, das das Andere in Reichweite seines Schwertes war, griff er seinen Gegner an. Er wusste, er hatte nur einen einzigen Versuch! Unter größter Konzentration und Kraftanstrengung drehte er auf seinem gesunden rechten Bein um, reckte sich zu voller Größe und zog gleichzeitig mit einer fließenden Bewegung sein Schwert aus der Scheide. Der Schmerz in seinem Arm drohte ihn zu übermannen aber er legte alle Kraft in diesen einen Hieb. Und das Glück war ihm hold! Überrascht und entsetzt zugleich riss der hinter ihm lauernde Ungor die Augen auf, versuchte eine müde Abwehr, doch  Gilberts Hieb traf das Tier mitten am Halsansatz und trennte seinen Kopf vom Rumpf ab. Ohne einen weiteren Laut sank der Gegner zu Boden. Gilbert schwankte, getragen von seinem gewaltigen Schwertstreich und prallte gegen den Baum, der ihm bisher Deckung gegeben hatte. Sein Arm hing kraftlos herab, die Hand umklammerte wie festgeschmiedet sein Schwert.

Fürs erste schien die Gefahr gebannt zu sein, aber er konnte nicht ausschließen, dass noch weitere Sucher wie dieser Ungor in der Gegend umherstreiften. Setzen konnte er sich nicht, er hätte sich nicht wieder aufrichten können. So lehnte er sich weiter an seinen einzigen Halt, den schützenden Baum und versuchte erneut, Kräfte zu sammeln.

Er verspürte starken Durst und fühlte sich schwach. Ihm wurde klar, dass er sich zuerst stärken müsste, bevor er sich Gedanken um die Rettung des Herzogs machen konnte. Um sich blickend entdeckte er allerlei Bündel und Beutel, fortgeworfen vom geflüchteten Bauernpack.  Mit dem Schwert angelte er sich einen der in seiner direkten Nähe liegenden Beutel und zog ihn zu sich heran. Wieder hatte er Glück, denn er fand darin etwas in ein Tuch eingewickeltes, altbackenes Brot und ein kleines, mit einem primitiven Wachspfropfen verschlossenes Trinkhorn, in dem noch Flüssigkeit gluckerte. Er begann seine karge Mahlzeit. Er würgte das harte Brot mit wenigen Bissen herunter und spülte mit dem billigen, mit Wasser versetzten Wein aus dem Trinkhorn nach. Selbst diese kleine Menge des geistigen Getränks erfüllte seinen Magen mit wohliger Wärme und er fühlte sich gleich besser.

Er begann seine Möglichkeiten zu durchdenken und kam zu dem immer gleichen Schluss. Was immer er auch unternehmen würde, seine Verletzungen sowie die Tatsache, dass er keinerlei Unterstützung erwarten konnte bedeuteten wahrscheinlich seinen sicheren Tod. So schien es ihm egal, was er als nächstes tat und wie. Er entschied sich für den direkten Weg – an den Feind heranschleichen, den Zustand des Herzogs feststellen und den Gegner töten. Eine echt bretonische Lösung! Es gefiel ihm direkt, auf diese Weise ehrenvoll zu enden und er begann sogleich damit, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Denn wenn erst die Dunkelheit hereinbräche, sollte er sich in unmittelbarer Nähe seines Herzogs befinden, um dann das Überraschungsmoment erneut für sich zu nutzen.

Und so lauschte er in den Wald hinein. Wie auf Befehl ertönte wieder das tierische Gebrüll, allerdings diesmal gemischt mit Waffengeklirr und menschlichen Rufen. Das konnte nur eines bedeuten! Der Herzog lebte und kämpfte noch! Eile war geboten und so setzte Gilbert sich in Bewegung, direkt auf die Geräusche zu.

Das hatte er sich allerdings einfacher vorgestellt als es dann war. Der Angriff auf den Ungor hatte ihn wirklich an die Grenzen seiner Kräfte gebracht, sein Schwertarm blutete wieder stärker und sein Bein drohte seinen Dienst zu verweigern. Er wurde sich der Aussichtslosigkeit seines Unterfangens erneut bewusst, aber seinen Herzog im Stich zu lassen kam ihm schändlich und ehrlos vor und stand gegen alles, was er feierlich gelobt hatte. Und so schleppte er sich durch den Wald, bemüht, wenig Geräusch zu verursachen und blendete dabei alles aus, was ihn von seiner Mission abbringen könnte. Und so übersah er fast die Fanfare des Musikers der Herzogsgarde direkt vor ihm auf dem Boden. ‚Immerhin etwas‘ dachte er sich, angelte wieder einmal mit dem Schwert, das er diesmal vorsorglich in die linke Hand genommen hatte, um seinen verletzten Arm zu schonen, nach der Fanfare und drückte sie an sich. ‚Zwei in Einem‘ sinnierte er. Weiter ging es. Die Kampflaute wurden immer lauter, er befand sich also auf der richtigen Fährte.

Mit jedem Schritt wuchs sein Selbstvertrauen, plötzlich schienen ihn seine Einschränkungen nicht mehr zu behindern. Wieder lag etwas vor ihm im Unterholz, blitzend und metallisch, direkt daneben der tote Leib des 1. Gardisten der Herzogsgarde. Das Schwert des Champions! Welch ein Fund! ‚Drei in Einem‘ dachte er, ‚besser geht’s nicht‘. Wieder angelte er mit dem Schwert, diesmal aber die Waffe und tauschte sie gegen seine eigene aus. Sein eigenes Schwert steckte er zurück in sein Schwertgehänge, das Schwert des Champions behielt er in der Hand. Bestens in Schwertkunde unterrichtet, übte er nun mit dem linken Arm einige Finten, Paraden, Hiebe und Stöße und freute sich über die Ausgewogenheit der Waffe. Spontan entschied er sich dafür, im bevorstehenden Kampf die Waffe auch mit dem linken Arm zu führen. So gerüstet erreichte er wenige Augenblicke später den Schauplatz des letzten Gefechts der d’Aquitaines.

Auf einer kleinen Lichtung sah er seinen Herzog, einen Baum im Rücken als Deckung, seine Waffe in der einen und seinen Schild in der anderen Hand. Er atmete schwer und blutete aus mehreren mehr oder weniger schweren Wunden. Um ihn hatten sich 5 bereits verwundete Gardisten zu Fuß geschart  und deckten den Herzog vor den Angriffen einer Horde von 20 oder 25 Tiermenschen, die unablässig mit ihren primitiven, kruden Waffen auf sie einschlugen.

Ohne zu überlegen hob Gilbert die Fanfare und schmetterte das Angriffssignal des Königs, welches ihm sehr wohl bekannt war, in den dunklen Wald. Die Bestien erstarrten augenblicklich und drehten sich zu Gilbert um, der wie eine Ausgeburt der Hölle verdreckt und blutüberströmt in ihrem Rücken in der Dämmerung auf der Lichtung stand. Dieser Anblick ließ selbst die abgebrühten Bestien erschauern und ihre Kampfmoral begann zu wanken. Das war der richtige Moment! Gilbert ließ die Fanfare fallen, streckte das Schwert zum Angriff vor, warf die Krücke von sich und stürmte los. Die Gardisten taten dasselbe und urplötzlich waren die Bestien in der Zange der Bretonen. Hieb auf Hieb, Schlag auf Schlag, Schnitt auf Schnitt, mit jedem Streich fiel ein Tier tot oder verwundet zu Boden. Binnen weniger Augenblicke hatte sich das Blatt gewendet und die Bretonen die Schlacht für sich entschieden. Das letzte, was Gilbert nach dem tödlichen Stoß des Hordenführers  der Bestien in seine Brust noch verspürte, war eine große Ruhe und Zufriedenheit. Die Rettung des Herzogs war eine Frage der Ehre gewesen, und er hatte nicht gefehlt.

Flashlight: Kurzgeschichten-Wettbewerb, Gerüchte, Neuheiten

Der 2. Kurzgeschichten-Wettbewerb im Warhammer-Board ist beendet. Die eingereichten Stories können im Board ab Montag gelesen werden. Den Link reiche ich nach, sobald die Veröffentlichung abgeschlossen ist.

EDIT: Wie versprochen hier nun der Link zu den einzelnen Geschichten

In den vergangenen Wochen haben sich alle Gerüchte um die Veröffentlichung eines neuen Bretonen-Armeebuchs als gegenstandslos erwiesen. Nachdem wieder einmal alle möglichen Informanten ihr bestes gegeben haben, um die Warhammer-Fans zu verwirren, scheint es nun definitiv zu sein: Die Bretonen werden auch im nächsten Jahr kein neues Armeebuch erhalten. Obwohl das Werk schon fertig sein soll, wird es nicht veröffentlicht, sondern zurückgehalten, um anderen Völkern Vorrang zu geben.

Für den Dezember erwartet man nun die lang ersehnten, bislang noch fehlenden Seltenen Auswahlen der Tiermenschen, als da wären Zygor, Ghorgor, Grinderlake und bei den besonderen Charaktermodellen ggf. Taurox. der Messingbulle, Mondklaue und Schneckenzunge. Welches Modell das Licht der Warhammer-Welt erblickt, ist noch unklar.

Danach sollen dann die Vampirfürsten erneuert, bzw. erweitert werden und eine Reihe von ausstehenden Modelanpassungen der übrigen Völker herausgebracht werden. Zudem liegt der Entwicklungsaufwand des Games Workshop wohl derzeit bei der weiteren Umstellung auf Finecast-Miniaturen, womit der Metallanteil der Modellpalette weiter reduziert wird. Hier muss GW noch nachlegen, denn die Kritik an der Qualität ist inzwischen unüberhörbar. Nahezu in jedem Forum gibt eine Reihe von Sammlern, die es mit mangelhaften Produkten zu tun bekommen haben. Der Spitzname Failcast (statt Finecast) für die Restic-Miniaturen hat sich fest etabliert.

Als Antwort auf die hohe Fehlerquote hat GW vor kurzem ein spezielles Werkzeugset herausgebracht, mit dessen Hilfe man die Fehler beseitigen kann. Zumindest in der Theorie. Das Werkzeugset besteht aus Schleifbrettchen (sind wie Sandfeilen für Maniküre), Säuberungsset mit Bürste und Gußgratkratzer sowie flüssigem Green Stuff. Mit letzterem soll man die Bläschen in den Miniaturen auffüllen können. Ich persönlich würde es bevorzugen, statt eines Reparatursets lieber eine anständige Qualität zu erhalten.

Jeder, der eine solche Miniatur erwirbt, sollte sie genau prüfen und ggf. reklamieren. Da hat sich GW bis jetzt aber als äußerst kundenfreundlich erwiesen.