Ein Bild entsteht im Kopf, Teil 2

Nach meinen ersten Erfahrungen mit der Kleinbildfotografie wurden bei mir Begehrlichkeiten nach einer anderen Kamera geweckt. Und nach einem unerwarteten Geldsegen kaufte ich mir 1982 meine erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera. Es war ein brandneues Modell aus dem Hause Yashica, eine „FX-D Quartz“ mit Standard 50mm-Objektiv 2,0, auch Yashica.

Yashica FX-D Quartz

Das war für mich ein Quantensprung, denn nun hatte ich plötzlich eine Kamera mit Zeitautomatik (d.h. man stellt die Blende und die Schärfe manuell ein, die Belichtungszeit liefert die Kamera), Blitzbereitschaftsanzeige im Sucher (mit Systemblitz) und einer sagenhaften Blitzsynchronzeit von 1/125 Sekunde. Das war bis dato in dieser Preisklasse nicht zu bekommen. Die Kamera kostete damals rund 400,00 DM. Andere Hersteller arbeiteten noch mit einer Blitzsynchronisierung von 1/60 Sekunde, höchstens 1/100 Sekunde.

Ein sehr schönes Modell, robust, einfach zu bedienen mit einer sehr guten Optik, die damals von Carl Zeiss in Oberkochen in Lizenz gebaut wurde. Der große Bruder von Yashica war die Fa. Contax, deren Kameras  standardmässig mit Zeiss-Objektiven ausgestattet waren, beide mit dem gleichen Bajonettsystem zur Verbindung der Kamera (auch Body genannt) mit dem Objektiv.

Ich baute meine Ausrüstung nach und nach aus mit

  • 28 mm Weitwinkelobjektiv
  • 135 mm Teleobjektiv
  • 300 mm Superteleobjektiv
  • 2-fach-Konverter, damit wurde das 300er Tele zum 600er Tele
  • Stativ, Taschen, Blitzgerät von Philips und diversem Kleinkram

Etwa zur gleichen Zeit hatte meine künftige Schwägerin Carmen damals eine Minolta SLR XD-7 erworben und ging, zumindest zur der Zeit noch, ähnliche Wege wie ich. Nur ihre Kamera hatte eine Blendenautomatik, d.h. man stellte Zeit und Schärfe manuell ein und die Kamera steuerte die Blende hinzu. Bis heute streiten sich die Gelehrten darüber, welches System denn nun das bessere sei. Das ist aber heutzutage nur etwas für Puristen, denn heute haben alle Kameras Vollautomatik mit automatischer Scharfstellung (Autofokus), mehreren Belichtungsprogrammen und eingebautem Filmtransportmotor, bzw. Verschlussspannung bei Digitalkameras. Aber genug davon.

Das Kernthema nach dieser kurzen, historischen Exkursion ist immer noch die Frage: „Wie und wo entsteht ein Foto?“ Meine Behauptung ist gleichzeitig der Beitragstitel, nämlich „Ein Foto entsteht im Kopf“. Ihr dürft gespannt sein, wie es weitergeht in Teil 3…..

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