Projekt „Messingbulle“ Teil 1

Mit dem neuen Armeebuch „Tiermenschen“ hat der Games Workshop uns Miniaturenmaler die Gelegenheit gegeben, bestimmte Charaktermodelle in Eigenregie herzustellen, bzw. aus vorhandenen Figuren und Einzelteilen (kurz „Bitz“ genannt) umzubauen. Entweder ist den Jungs die Puste ausgegangen, als sie die entsprechenden Minis entwerfen sollten oder das ganze ist Absicht.

Wie dem auch sei, ich habe mich entschlossen, den sog. „Messingbullen“, ein besonderes Charaktermodell der Tiermenschen selbst zu gestalten.

Der Geschichte der Tiermenschen nach handelt es sich um einen gigantischen Minotaurus, der in Folge einer magischen Mutation eine Messinghaut bekam. Die Mutation ist aber nicht vollendet, denn durch eine Störung der Magieströme ist der niedliche Kerl am Hals nicht „vermessingt“ sondern nahezu schutzlos. Ein Schelm, wer dabei an den Siegfried aus der Nibelungensage denkt, der in Drachenblut badete, dadurch unverwundbar wurde bis auf eine kleine Stelle am Schulterblatt, auf die ein Eichenblatt gefallen war.

Sage hin oder her, ich baue nun den Messingbullen. Als Grundlage dient mir ein Minotauren-Gladiator von Harlequin Miniatures (Black Tree Design). Diese Miniatur ist im regulären Handel nur in England erhältlich, es ist ein Sammlermodell.

Fertig zur Grundierung - von hinten

Größenvergleich mit Gor auf 25mm-Base

Fertig zur Grundierung - von vorn

Das Modell trägt im Original eine Zweihandwaffe, laut Bestiarium aber zwei Äxte. Ich habe nun die Waffenansätze mit einer kleinen Metallsäge entfernt, mit meinem Dremel Löcher in die Hände und Plastikäxte gebohrt und die neuen Waffen mit einer dünnen Zwischenlage Green Stuff angestiftet. Die Äxte stammen aus der neuen Regiments-Box der Bestigors.

Das ganze Modell habe ich auf eine 50er-Base gesetzt, auf der ich zuvor 2 Lagen Naturschiefer aufgeklebt habe. Nach dem ersten Trocknen des Klebers habe ich alle Nahtstellen noch einmal mit Sekundenkleber versiegelt. Der Vorteil liegt darin, das der Sekundenkleber das Green Stuff komplett aushärten lässt.

Die Base habe ich abgeklebt, um die Naturschiefer-Optik durch die anschließende Grundierung nicht zu zerstören. Das Modell ist nun bereit zur Grundierung mit Chaos Black.

Weiter in Teil 2

Flusslandschaft – Gerader Abschnitt mit Furt

Flusslandschaft - Gerader Abschnitt mit Furt

Als ich meine Spielplatte aufbaute, dachte ich auch über eine Flußlandschaft nach, die man irgendwie universell verwenden sollte. Ein einfaches Bemalen der Platte hätte bedeutet, den Fluß ständig auf der Platte zu haben. Um das zu verhindern, gab es für mich nur eine Lösung: Ein modulares System, das bei Bedarf zusammengestellt wird und erweiterbar ist.

Die Landschaft sollte auch gestaltet und möglichst wirklichkeitsgetreu sein. Auf dem Bild seht ihr das Ergebnis meiner Überlegungen.

Materialliste:

– Eine Grundplatte aus Wellpappe
– ein passendes Stück Styroporplatte, 10 mm stark
– Nitroverdünnung
– Modellbau-Spachtelmasse (z.B. Moltofill Instant)
– Abtönfarbe schwarz
– Abtönfarbe Mittelbraum und Dunkelblau
– 1 Wurzelbürste
– Fertigbäume (z.B. Ziterdes/Noch)
– Grasstreu, Geröllsteine
– Verschiedene Acrylfarben in Brauntönen, weiss und schwarz
– Acryl Holzlack, matt, transparent
– Bastelleim und Fixierspray
– Styroporschneider, Borstenpinsel, Cutter, Seitenschneider

1. Zuerst habe ich die Styroporplatte auf die Wellpappe geklebt und nach dem Trocknen den Flussverlauf ausgeschnitten. Danach heizte ich meinen Styroporschneider auf und schmolz die Ränder zu einer Böschung zurecht.

2. Achtung: Atemschutz vor die Nase (Staubschutzmaske reicht) und mit einem Borstenpinsel Nitrovedünnung dünn auf den Bereich streichen, der später einmal das Flussbett sein soll. Die Nitroverdünnung lässt das Styropor schmelzen und erzeugt so Löcher, Senken und das Flussbett. Dabei habe ich darauf geachtet, die Furt (Flussquerung) auszusparen. Mit ein bischen Geduld, einem Zugang zu frischer Luft und 24 Std. Trocknung entstand so der grob gestaltete Flussabschnitt.

3. Nachdem das geschmolzene Styropor getrocknet war, nahm ich die Bastelmasse zur Hand und füllte die zuviel oder zu tief geratenen Abschnitte auf und glättete sie mit befeuchteten Fingern. Wer Angst vor der Sauerei hat, die dabei entsteht (fragt mal meine Regierung, wie hinterher mein Schreibtisch aussah!) kann Einweghandschuhe überziehen.

4. Wieder war Geduld gefragt, so 12 Std. etwa, dann war alles getrocknet und ich grundierte dann das Flusselement komplett mit schwarzer, leicht verdünnter Abtönfarbe.

TIPP Um das Ganze etwas stabiler zu machen, habe ich der Farbe Bastelleim beigemischt. Beim Trocknen härtete die Farbmischung aus und versiegelte die Oberfläche TIPP

5. Mit verschiedenen Brauntönen habe ich die Böschung bemalt, mit Blautönen den Wasserbereich. Dabei ging ich intuitiv vor, stellte mir einfach vor, wie so ein Fluss durch die Gegend plätschert, an Steinen vorbeischäumt und dabei verschiedene Tiefen und Untergründe hat.

6. Ich knipste dann mit einem Seitenschneider Borstenbüschel der Wurzelbürtse ab, fügte sie zu Garben zusammen uns steckte sie in die Uferböschung. Zum Befestigen verwendete ich verdünnten Bastelleim, den ich einfach im Bodenbereich um die Garben herum verlaufen liess. Als alles bemalt war, legte ich das Geländestück beiseite und lies es über Nacht durchtrocknen.

7. Das Finish hatte mehrere Stufen – Holzleim über das Wasser giessen, Steine hineinfallen lassen, mit weisser Farbe dem Schaum des Wassers an den geeigneten Stellen in den nassen Leim malen, Böschung mit Bastelleim einstreichen und begrasen, die Wege überschotten und das ganze Gelände mit Fixierspray einnebeln. Ganz zum Schluß die Bäume in die Böschung stecken und mit Bastelleim festkleben.

FERTIG!

Eure Meinung ist nun gefragt.

Mein Bemal- und Basteltagebuch, 11.03.2010

In den vergangenen 2 Wochen habe ich meine drei Umbauprojekte weiter verfolgt. Allerdings habe ich mal wieder nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe. Dennoch kann ich Euch heute ein Zwischenergebnis liefern.

Alternative Harpyien

Sie sind fertig! Zumindest die ersten 5 Miniaturen:

Die ersten 5 Harpyien sind fertig!

Ich bin recht zufrieden,
was meint Ihr dazu?

Den Arbeitsaufwand  habe ich aber völlig unterschätzt.

Bemalstandard kann diese Arbeit nur bei einer geringen Anzahl werden, denn nach dem Grundieren fallenetwa 2,5 Std. pro Miniatur an Bemalarbeit an.

Also, was war zu tun?

Nach dem Grundieren mit GW Chaos Black habe ich eine Mischung aus Deneb Stone und Liche Purple im Verhältnis 1:1 hergestellt und alle Hautpartien damit bemalt. Die Haare bekamen eine Schicht Charadon Granite und wurden später mit Codex Grey akzentuiert. Die Flügelknochen wurden mit einer Mischung von Deneb Stone und Liche Purple im Verhältnis 2:1 bemalt. Das war der aufwenigste Teil der Arbeit, denn nach der Bemalung mussten überschüssige Farbaufträge mit Chaos Black neutralisiert werden. Alle Krallen und die Knochenvorsätze an den Beinen wurden mit Bleached Bone bemalt. Die Unterschenkel habe ich mit Liche Purple trockengebürstet.

Das Gesicht und alle tieferliegenden Partien an Armen, Schultern und Händen sowie die Augenhöhlen und die Mundhöhle habe ich mit Leviathan geinkt. Die Pupillen bekamen einen sehr, sehr kleinen Akzent von Iceblue. Die Bases habe ich zuerst mit Adeptus Battlegrey bemalt, dann mit Codex Grey akzentuiert und am Ende mit Bleached Bone trockengebürstet. Ein paar abschliessende Akzente mit Devlan Mud Ink und fertig ist die Harpyie!

Meine Alternative Harpyie

Im Detail sieht die Harpyie dann so aus:

Das folgende Bild zeigt die Harpyien im Kampf gegen einen Kriegsfalkenreiter der Waldelfen

Harpyien gegen Kriegsfalkenreiter

Mein Bemal- und Basteltagebuch, 27.02.2010

Da bin ich wieder in meiner Bastelstube. Ich habe mich in der vergangenen Woche mit drei Projekten zum Thema „Umbau beschäftgt:

  1. Alternative Harpyien
  2. Alternativer Centigor
  3. Naturstein-Bases für Todeswölfe

zu 1. Die Modelle vom Games Workshop sind wirklich „old-fashioned“ und stammen aus einer Zeit weit vor unserer heutigen Zeitrechnung. Mein altes Quellenbuch von 1996 beinhaltet schon diese Modelle, es wird Zeit für eine Neuauflage. Zudem sind die Zinn-Minis wirklich teuer (2 Stück für 12,50 €). Auf der Suche nach Alternativen fand ich dann beim Games Workshop einen Umbau, der aus den Körpern und Köpfen der Dämonetten des Slaneesh (40K und Fantasy) sowie den Flügeln der neuen Tyraniden Gargoylenrotte (ebenfalls Warhammer 40K). Mit ein paar gestalteten Bases (hier aus Resin) und etwas Schneidarbeiten, um die Flügel anzupassen, entstanden die ersten 3 Rohlinge meiner Harpyien:

Alternative Harpyien

Ich komme so auf einen Stückpreis von knapp 3,00 €, und die überschüssigen Bitz (=Einzelteile) lassen sich an anderer Stelle weiterverwerten oder aber veräußern.

zu 2. Die Gründe für einen alternativen Centigor sind dieselben, wie bei den Harpyien. Nur ist der Preis hier noch entscheidender, denn 1 Modell kostet 11,50 €. Die Alternative fand ich im Warhammerboard mehr durch Zufall:

Alternativer Centigor

Der Unterkörper besteht aus einem Waldelfenpferd ohne Kopf. Die Sattelansätze habe ich abgefeilt.

Das lange Rückenfell sowie das Brustfell des Centigors habe ich aus Green Stuff modelliert und zum Aushärten mit Sekundenkleber versiegelt (Nach der Grundierung ist der Glanzeffekt des Klebers verschwunden).

Oberkörper, Kopf, Waffenarm und Schildarm stammen von einem Ungor, dessen Unterkörper ich abgeschnitten habe. Die Base habe ich mit Dekosteinen und Styrodurflocken gestaltet. Bei der Grundierung muss dieser Part mit Abtönfarbe eingestrichen werden, damit das Styrodur nicht weggeätzt wird.

zu 3. Die Wölfe sollen im Rollenspiel „Mortheim“  in meiner Norse-Kriegerbande zum Einsatz kommen. Es  kam mir darauf an, eben keine begraste Base oder Schotterbase zu verwenden, sondern eine mit Naturstein.

Natursteinbase für Mortheim

Also habe ich eine normale Kavalleriebase genommen und mit Strukturpappe von Faller beklebt. Der braune Farbton wird noch durch Überbürsten und Trockenbürsten an die Schuttfarbe der Straßen von Mortheim angepasst.

Um den Wölfen die Optik von vermoderten Untotenmonstren zu nehmen, habe ich das Knochengerüst weggelassen und die Spalten der Körper mit Green Stuff aufgefüllt.

Über alle drei Projekte werde ich hier weiter berichten.

Zuchtbecken von Echsenmenschen-Skinks

Aus der Reihe „Lustria“ stammt dieses Zuchtbecken. Nach der Geschichte der Alten, wie man die Urahnen der Echsenmenschen auch nennt, wurden in diesen Becken die Skinks, kleine, aber hinterlistige Raptoren gezüchtet. Der Brutstättencharakter wird durch die schleimig-grüne, blasenwerfende Flüssigkeit im Becken betont.

Materialliste:

– 10mm-Styroporplatten
– 20mm Styrodur-Konstruktions-Schaumplatte
– Grasstreu- Dschungelpflanzen (Terrariumbedarf)
– Isländisch Moos
– Bestial Brown, Bubonic Brown, Graveyard Earth,
Bleached Bone, Scorpio Green und Deneb Stone von GW
– Abtönfarbe
– Bastelleim
– Uhu-extra
– Acryl-Holzlack, matt, transparent

Zuchtbecken der Skinks

Auf die Grundplatte aus Wellpappe habe ich eine Schicht Styropor geklebt und mit dem Styroporschneider die Rundungen sowie die Abhänge geschnitten. Aus schmalen Streifen Styropor habe ich das Becken herausgeschnitten, zusammengeklebt und dann die Risse und Verwitterungen mit dem Skalpellmesser in die Umrandung und die Stufen geschnitten. Die Stele beseht aus einer 20mm-starken Styrodur-Konstruktionsplatte. Die Fugen wurden mit dem Messer geschnitten, die Runen habe ich mit einem Kugelschreiber in das noch weiche Material geritzt. Danach wurde das ganze Becken mit Abtönfarbe und dann mit Bubonic Brown grundiert. Die Akzente habe ich mit Graveyard Earth und Bleached Bone durch Trockenbürsten herausgearbeitet. Dann wurden die Abhänge mit Grasstreu beklebt und die Dschungelpflanzen zurechtgeschnitten und an das Becken geklebt.

Ganz zum Schluß habe ich im Becken Bleached Bone und Scorpo Green mit Holzlack vermischt und trocknen lassen. Das dauert ca. 24 Std. Kurz vor Ende der Trocknung habe ich noch Blubberblasen aus Deneb Stone in den feuchten Lack tropfen lassen.

Die Miniaturen sind wieder der Hornnacken-Veteran sowie ein Standartenträger der Saurus-Infanterie.